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Witterungsrückblick Dezember 2013

Der erste meteorologische Wintermonat startete sehr mild und abgesehen von ein paar wenigen Tropfen blieb es weitestgehend trocken. Die Sonnenscheinanteile erhöhten sich erst unter Einfluss des Mitteleuropa-Hoch's "Ulrike" zum Mittag des 2. Dezember. In der Nacht zum 3.12. sanken die Temperaturen wieder leicht unter den Gefrierpunkt, bevor aufkommender Südost-Wind für Durchmischung sorgte und somit für den Anstieg auf +3°C. Nach einem wolkigen Tag sanken die Temperaturen in den Folgenacht auf  -3,2°C. 

Dass dies bereits den Monatstiefstwert markierte, deutete sich vielleicht schon mit dem Abzug des Hochs "Ulrike" an. Denn der Einfluss des von Island kommenden Tiefs "Xaver" reichte, anders als beim ersten Orkantief "Christian", bis tief ins Binnenland. Ab dem Morgen des 5.12. sank der Luftdruck binnen 14 h um 23 hPa und gegen 17 Uhr setzte starker Wind ein, der nur 1,5 h später bereits Sturmstärke erreichte (68 km/h = Bft8). Der einsetzende Regen summierte sich bis Mitternacht auf 6,0 mm. Weil die Verlagerung des Orkantiefs relativ langsam vonstatten ging, dauerte die Sturmsituation auch noch den gesamten 6.12. an. Spitzenböen von 76 km/h (Bft 9) an der hiesigen Wetterstation stellten wie auch an der Wetterwarte in DD-Klotzsche neue Jahreshöchstwerte (99,4 km/h = Bft 10 (Quelle: DWD)) dar. 

Rückseitig des Tiefs strömte bereits in den Abendstunden Höhenkaltluft ein, so dass die nächtlichen Niederschläge erstmalig auch in Dresden als Schnee niedergingen. Die durchbrochene Schneedecke von "1 cm" am Morgen des 7.12. erhielt zwar durch abendliche Schauer geringfügigen Zuwachs, aber spätestens die Warmfront des nachfolgenden Tief's "Yoda" beendete am 8.12. das Winterintermezzo im sächsischen Flachland. Immerhin brachte "Xaver" den sächsischen Mittelgebirgen kräftigen Neuschnee. So meldete der DWD am Morgen des 8.12. für Zinnwald (877m) eine 40 cm hohe Schneedecke, der es leider wie überall im Freistaat schon am 9.12. kräftig "an den Kragen ging". Schuld daran war das o.g. Tief "Yoda", welches mit westlichen bis südwestlichen Winden feuchte, aber auch deutlich mildere Luftmassen aus der Biskaya "heranschaufelte". Bei relativ konstanten 6 - 7 °C ergossen sich bis zum Mittag des 10.12. ganze 15,2 mm Regen über Dresden-Loschwitz.

Unter Hochdruckeinfluss beruhigte sich die Wetterlage ab dem 11. Dezember. Mit der sich einstellende Inversionswetterlage wurde es auf den Bergen sehr warm, während hier im Flachland hin und wieder frostige Nächte beobachtet wurden. Doch auch hier in Dresden/Loschwitz wurde am 16.12. ein Höchstwert von +10,3°C gemessen. Niederschläge blieben die Ausnahme und falls doch, fielen diese höchstens in den Gipfellagen als Schneeregen (20.12.). 

In den Tagen vor Weihnachten kam infolge einer Austrogung über dem westlichen Mittelmeer eine kräftige südwestliche Höhenströmung in Gang, die unseren Raum rechtzeitig zum Fest mit sehr milden Luftmassen "beglückte". Bei Tageshöchstwerten von +11.7°C (22.) kam kein Gedanke an "White Christmas" auf. Selbst die sonst schneesicheren Hochlagen des Erzgebirges meldeten bis auf den Fichtelberg nur noch Schneereste (26.12.). Stattdessen machte uns das Sturmfeld des Tiefs "Dirk" mit Windböen der Stärke 7 "die Aufwartung".  

Die Tage bis Silvester verliefen nördlich des Alpenhauptkammes weiterhin unwinterlich, wohingegen die abtropfenden und nach Norden ziehenden Mittelmeertiefs der Alpensüdseite erhebliche Neuschneemengen brachten (San Bernardino, (1640m) 120cm Neuschnee am 25.12., Quelle: SLF). 

Der Dresdner Raum kam die letzten 2 Tage des Jahres unter Hochdruckeinfluss und somit schien die Sonne wieder verbreitet 6 - 8 h. Die Silvesternacht war in Dresden trocken und sternenklar. Der Jahreswechsel vollzog sich an der Wetterstation Loschwitz bei exakt +0,9°C und mäßigem Südostwind. 

Der Dezember 2013 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +3,7°C rund 2,5 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurde 13 Frost- und 20 Bodenfrostage beobachtet. An 15 Tagen fielen 35,4 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 71% des Mittelwertes von 50 mm. Die Sonne schien über den Monat verteilt überdurchschnittlich  - 72 Sonnenstunden entsprechen ca. 160% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus südöstilcher Richtung. Die größte Windböe wurde am 6. mit 76 km/h (Bft 9) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.12. 6:00 UTC - 01.01. 6:00 UTC = 35,4 mm !

Statistik 12/13 Diagramm 12/13 (PDF), Kurztabelle 12/2013 (PDF)