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Witterungsbericht November 2006

An Allerheiligen kam es zunächst zu einer Umstellung der Wetterlage. Kalte polare Luftmassen flossen auf der Rückseite eines Tiefs über der Nordsee und Dänemark Richtung Nordosteuropa. Dabei kam es verbreitet zu kräftigen Sturmböen. An der Wetterstation Dresden-Loschwitz wurden dabei die stärksten Windböen seit mehr als 2 Jahren beobachtet. In Spitzen erreichte der Wind 79 km/h was der Stärke 9 (Bft) entspricht. Dabei kühlte es am 1. von 12,8°C (0:05 Uhr) auf 0,3°C (23:55 Uhr) ab. Bereits in den folgenden Nachtstunden sank das Quecksilber erstmals diesen Herbst unter 0°C. Mit der verstärkten Kaltluftzufuhr aus Nordwest gingen die Regenschauer zunehmend in Schnee über und so war Dresden am Nachmittag des 2.11. für wenige Stunden "etwas weiß überzuckert". Mit der Winddrehung auf westliche Richtungen wurde es bereits in der Nacht zum 4.11. wieder milder und es setzte kräftiger Regen ein, der sich allein am 5.11. auf 16.3mm aufsummierte. Mit der weiteren Winddrehung zurück auf Südwest wurde es die Folgetage zwar trockener jedoch auch mit 14.5°C am 8.11. sehr mild. Danach wiederholte sich das Muster in andere Richtung. Mit einer feuchten westlichen Grundströmung sanken die Tageshöchstwerte vom 10.-12. wieder unter 10°C, bevor ab dem 13. der "totale" Südwestdrift einsetzte und einigen Orten an der Erzgebirgsnordseite neue Dekadenrekorde bescherte. So wurden am 16. in Chemnitz 20°C gemessen,  in Aue sogar 21°C. Hier in Dresden reichte es immerhin für 17.4°C. Immer neuentstehende Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik und ein Hoch über Südosteuropa brachte die Warmluftpumpe aus Südwest in Bewegung. Mit Ausnahme der ersten 3 Novembertage beherrschte seit Anfang September dieses sogenannte "Vorderseitenwetter"  das Zirkulationsmuster in Mitteleuropa. Auch in der letzten Novemberdekade war vom nahen meteorologischen Winteranfang nichts zu spüren. Der Schnee in den Mittelgebirgen war bereits Mitte des Monats deutschlandweit weggetaut und in den Alpen hielten sich geradeeinmal oberhalb 2500m spärliche Schneemengen (Zugspitzplatt 2600m: 50 cm) .

Der November 2006 war mit einer Durchschnittstemperatur von 7.5°C um +2.9K zu warm. Es wurden nur 3 statt den durchschnittlichen 7 Frosttagen registriert. Mit 56.4mm* Niederschlag fiel rund 10% mehr als im Mittel, davon 1.3mm als Schnee. Der Wind blies sehr kräftig und erreicht im Böenmittel Windstärke 4 (Bft), damit ist der November der windigste Monat seit Januar 2005.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:30 UTC - 01.12. 6:30 UTC = 55.6 mm !

Statistik 11/06