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Witterungsrückblick Oktober 2014

Die Oktobermonate der letzten 7 Jahre erweckten den Anschein, sich dem allgemeinen Trend der Erwärmung entziehen zu können. Aber im bisherigen "Superwarmjahr 2014" machte auch dieser Monat keine Ausnahme.

Der Oktober startete zunächst mit Regen. Ein kleines Tief über der Nordsee brachte in den Morgenstunden teils kräftige Schauer, welche an der hiesigen Station mit 2,4 mm Regenspende deutlich geringer ausfielen, als an der Flugwetterwarte Dresden (6.5 mm, Quelle: DWD) oder in Pirna (10.1 mm, Quelle privat). Doch bereits im Verlaufe des Vormittags setzte sich auch hier das Hoch "Lutz" mit Sonnenschein und milden Temperaturen durch. Insbesondere der 4. Oktober bestach mit fast durchgehend wolkenlosen Himmel und Temperaturmaxima von +17,5°C. 

Auch die Folgetage blieb das heiter bis wolkige Wetter erhalten. Der Übergang zu einer zyklonalen Südwestlage wurde am 7. durch stürmische Böen aus Süd eingeleitet (Vmax 48 km/h, Bft 7). Fortan übernahm das Tief "Katrin" die Regie über unser Wettergeschehen. Damit wurde es trotz sinkender Sonnenanteile sogar noch wärmer. Mit maximal +20,8°C wurde am 9.Oktober erneut die 20°C-Marke erreicht - was sich indes angesichts der sommerlichen +24,7°C in Cottbus (Quelle: DWD) beinahe bescheiden darstellt. Der "zyklonale Anteil" dieser Großwetterlage machte sich wie so oft bei uns im Lee des Erzgebirges nur mit kurzen und nicht messbaren Niederschlag bemerkbar.

Dies änderte sich ab dem 13.Oktober - eine Tiefdruckzone von England nach Weißrussland trennte warme Luftmassen im Süden von Kühlen im Norden. An dieser Luftmassengrenze kam es im Dresdner Raum vom 14. - 17. zu kräftigen Niederschlägen, welche am 15. sogar noch einmal von Gewittern begleitet waren. In der Summe kamen an der hiesigen Station 22,6 mm Niederschlag zusammen. In der wechselhaften Witterung dieser Tage blieb es bei 2 - 4 Sonnenstunden weiterhin mild (Tmax 17 - 19°C). 

Vom 18. - 20. machte sich kurzer Zwischenhocheinfluss bemerkbar, welcher insbesondere am 19. für außergewöhnlich warmes Wetter sorgte. Während hier in Loschwitz der Monatshöchstwert von 21,6°C knapp verfehlt wurde (Tx 21,1°C), trat die seltene Konstellation ein, dass an der Flugwetterwarte in Dresden-Klotzsche mit +21,6°C die höchsten Tagesmaxima des Dresdner Stadtgebiet gemessen wurden.  

Während im Breisgau sogar noch einmal ein Sommertag beobachtet wurde (Tx > 25°C), machte sich in Schleswig-Holstein bereits die Kaltfront des Randtiefs "NOA II" durch einen Temperatursturz, verbunden mit kräftigen Regen bemerkbar. Der Tiefdruckkomplex NOA führte dann auch bei uns zu einer Umstellung der Großwetterlage. Mit den maritimen Luftmassen erreichten die Tageshöchstwerte am 22. erstmalig in diesem Herbst nicht mehr die 10°C-Marke. Der Regen fiel in drei Schüben und summierte sich an der hiesigen Station vom 21.10. 23 Uhr bis 23.10. 3 Uhr auf 19.8 mm - in DD-Quohren sogar 23.4 mm. In den höchsten Lagen der sächsischen Mittelgebirge fiel der Niederschlag zumindest zeitweise als Schnee.

Die letzten Tage des diesjährigen Oktobers waren jahreszeitgemäß temperiert und trocken. Dabei schien die Sonne durchschnittlich 4 - 6h . Bei nächtlichen Aufklaren kam am 25. und 29. zum erste Bodenfrost der Saison. Doch schon am letzten Tag des Monats machte sich der Höhenkeil über dem östlichen Atlantik bemerkbar. Mit ihm wurden wieder sehr milde Luftmassen aus Europas Südwesten herangeführt.

Der Oktober 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +12,3°C rund 2,4 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden nur 2 Bodenfrosttage beobachtet. An 11 Tagen fielen 49,4 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 118% des Mittelwertes von 40 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert etwas überdurchschnittlich - 133 Sonnenstunden entsprechen ca. 107% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus östlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 7. mit 48 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.10. 6:00 UTC - 01.11. 6:00 UTC = 47,0 mm !

Statistik 10/14 Diagramm 10/14 (PDF), Kurztabelle 10/2014 (PDF)