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Witterungsrückblick Dezember 2014

Auf der Südwestseite eines skandinavischen Hoch's wurden in den ersten zwei Dezembertagen kalte Luftmassen adverhiert. Nach dem der 30. November grad' noch als erster Frosttag des aktuellen Winterhalbjahres zu Buche schlug, blieben die Tageswerte am 1. und 2. Dezember durchweg im Frostbereich. Dabei war es zunächst trocken, trüb und der anfänglich kräftige Nordostwind (Vmax 42 km/h, Bft 6) ließ rasch nach. Die von Südwesten übergreifenden Niederschlagsgebiete erreichten den Dresdner Raum nicht, führten jedoch bis ins Vogtland zu gefrierenden Regen. 

Mit dem Übergreifen atlantischer Tiefs wurde die bodennahe Kaltluft bereits am 3. langsam, am 4. mit dem auf Südost drehenden und auffrischenden Wind rasch ausgeräumt. Bereits um 15 Uhr stieg das Quecksilber auf +8,6°C. Die Folgetage verblieb unser Raum zwischen Resten eines Mittelmeertiefs und dem in die Ukraine abgezogenen Hoch's "Robin" in einer Zone geringer Luftdruckgegensätze. Dabei blieb es bei uns vergleichsweise mild (Tmax +4°C - 8°C) und trüb, jedoch auch weitestgehend trocken. 

Dank Zwischenhoch "Stefan" lockerte am 8. erstmals die Wolkendecke für ein paar Stunden auf. Infolge der darauffolgenden klaren Nacht gingen die Temperaturen an der hiesigen Station bis -4,4°C zurück. Auch der 9. Dezember zeigte sich noch von seiner "trocken-schönen" Seite, bevor ab dem 10. die Vorläufer des  Orkantiefs "Alexandra" mit einem auffrischenden Südwest-Wind (Vmax 48 km/h, Bft 6) und deutlich milderen Luftmassen das Wettergeschehen der zweiten Dezemberdekade prägten. 

Der kräftige Südwestwind sorgte für eine gute "Durchmischung" so dass die Temperaturen bereits am 12.  die 10°C-Marke überschritten. Bis kurz vor Weihnachten passierten ganze vier Tiefs Mitteleuropa. Im steten Wechsel von Tiefvorder- und -rückseiten pendelten die Tagesmaxima zwischen +4,6°C (14.) und +12,9°C (19.). Neben häufigen Niederschlägen und 8 Tagen hintereinander mit Spitzenböen mit Windstärke 6 und mehr (Vmax23.  59,5km/h, Bft 7) ist auch das kurze Wintergewitter des 20. erwähnenswert, welches hier in Loschwitz für wenige Minuten Schneeregen hervorrief.

Über die Weihnachtsfeiertage kam es dann jedoch zu einer Umstellung der Großwetterlage. Während es an Heiligabend mit Tagesmaxima von +10,3°C noch sehr mild war, "wanderte" das Tiefdruckgebiet "Freia" bis zum 2. Weihnachtsfeiertag nach Polen und führte auf seiner Rückseite arktische Meereskaltluft nach Deutschland. Bei sinkenden Temperaturen ging der anfängliche Regen rasch im Laufe des 26. in kräftigen Schneefall über, so dass sich bis zum Nachmittag eine Schneedecke von 4 - 6 cm im Dresdner Elbtal ausbreiten konnte.

Bei wechselnder Bewölkung blieben die zwei Folgetage trocken und dauerfrostig kalt (Tmax27. -3,4 und Tmin28. -9,2°C). In den frühen Morgenstunden des 29. sorgte ein Tief über der Ostsee für Schneenachschub. In nur 4h erhöhte sich die Schneedecke von 5 cm auf 16 cm. Doch ein Tief auf seinem Weg von Island nach UK führte bereits am Silvestertag wieder milde Luftmassen nach Mitteleuropa. Am Nachmittag stieg das Quecksilber nach 120h wieder über den Gefrierpunkt und mit dem einsetzenden Sprühregen ging es der "weißen Pracht wieder an den Kragen". Den Jahreswechsel verbrachten die Dresdner bei dichtem Nebel/Dunst, einer (Rest-)Schneehöhe von 8 cm und einer Temperatur von +0,4°C.

Damit endete das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1917. Mit +11,0°C wurde der "alte" Rekord aus dem Jahr 2000 fast schon pulverisiert (+10,6°C). "Dank" eines nassen Sommers erreichte die Jahresniederschlagsmenge mit 644 mm eine durchschnittliche Größenordnung. 

Der Dezember 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +3,1°C rund 1,9 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 16 Bodenfrosttage, 12 Tage mit Luftfrost und 6 Eistage beobachtet. An 20 Tagen fielen  57,4 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit zu 115% dem Mittelwert von 50 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert sehe unterdurchschnittlich - 25 Sonnenstunden entsprechen ca. 55% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2-3 (Bft) und kam zumeist aus südwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 23. mit 60 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.12. 6:00 UTC - 01.01. 6:00 UTC = 58,6 mm !

Statistik 12/14 Diagramm 12/14 (PDF), Kurztabelle 12/2014 (PDF)