Witterungsbericht Dezember 2008
Der Monat begann mild und wechselhaft. Bei niedrigem Luftdruck war es vom 1. bis 5. windig (Vmax = 45,1 km/h), hin und wieder regnete es auch geringe Mengen. Erwähnenswert an dieser Wetterlage war vielleicht das stark ausgeprägte und eher seltene thermische West-Ost-Gefälle des 1. Dezember. Während in Görlitz die Höchsttemperaturen bis auf +12,7°C stiegen, so erreichte Erfurt (ca. 300km westlich) nur einen "Spitzenwert" von +2,5°C (Quelle: DWD) - die Stadt Görlitz lag noch am Stärksten im Einflussbereich eines Hochdruckgebietes über Südosteuropa, welches sehr warme Luft bis in die baltischen Staaten transportierte.
Mit dem Abzug des bis dato wetterbestimmenden Tiefdruckgebietes "Rosel" nach Osten, drehte die Strömung wieder mehr und mehr auf Nordwest und es gelangte etwas kältere Luft in den Dresdner Raum. Doch zunächst lag die Schneefallgrenze bei 500 - 600m. Damit fielen hier im Elbtal die nicht unerheblichen Mengen (10.6 mm vom 6.-8.) durchweg als Regen. Nach einem frostigen Morgen (Tmin -2,8°C) wurde der 9. der bis dahin sonnigste Dezembertag. Doch bereits am selben Abend zog Bewölkung auf und am Nachmittag des Folgetages setzte Schneeregen, später Schneefall ein. Zu einer Ausbildung einer Schneedecke kam es in Dresden jedoch nur in den höher gelegenen Stadtteilen (> 200 m). Erst in der Nacht zum 12. schneite es bei Werten um die 0°C so kräftig, dass sich bis zum Morgen eine Nassschneedecke von 6 cm ausbilden konnte. Die Schneedecke hatte indes nur bis zum Folgetag Bestand, da mit dem einsetzenden Südostwind wieder milder Luftmassen in unseren Raum gelangten.
In der Woche vom 3. zum 4. Advent (14.- 21.) war es bei nachlassendem SO-Wind mit Tageshöchstwerten zwischen +4°C und +7 °C vergleichsweise mild und trüb. Nur in der Nacht vom 17./18. sanken die Temperaturen in Gefrierpunktnähe, so dass sich für ein paar Stunden eine dünne Schneedecke ausbilden konnte.
Ab dem 20. bewahrheitete sich 'mal wieder der Witterungsregelfall "Weihnachtstauwetter". Etwas vorgezogen, jedoch nicht minder wirkungsvoll, stiegen die Tageswerte am 22. bis auf den Monatshöchstwert von +9,9°C! Selbst im sächsischen Bergland setzte bis 1000 m Tauwetter ein. Dabei schien hin und wieder für ein paar Stunden die Sonne - bei jedoch kräftigem W-Wind.
Am Heiligen Abend selbst regnete es fast ganztägig. Dabei war es mit maximal +5,5°C noch verhältnismäßig mild. Ab dem 25.12. verlagerte sich ein Hoch über Südnorwegen zur Ostsee und verbunden mit einem kräftigen Luftdruckanstieg (1026 --> 1042 hPa) sickerte in den Morgenstunden kalte Festlandsluft ein. Bereits gegen 8:00 Uhr sanken die Werte unter 0°C und nachmittags fiel bei starker Bewölkung sogar geringer Schneegriesel. Bereits am 2. Weihnachtsfeiertag blieb es ganztägig frostig (Tmax -2,0°C), jedoch zeigte sich die Sonne nur in den Vormittagsstunden für kurze Zeit.
Nach dem auch der 27.12. dauerfrostig, trocken und trüb blieb, befand sich Mitteldeutschland ab dem 28. etwas westlich der Hochdruckbrücke zwischen Südnorwegen und dem Balkan. Damit wurde es bis zum Jahreswechsel sonnig - häufig sogar wolkenlos. Die Temperaturen stiegen nur am 29. und 30. etwas über die Frostgrenze (Tmax 30. +1,2°C). In den Nächten verhinderte indes ein strammer Südostwind (Vmax 30. 51,5km/h) eine stärkere Auskühlung. In den etwas windgeschützteren Stadtteilen sank das Quecksilber trotzdem auf fast hochwinterliche Werte (Tmin 29. -9,2°C, Quelle: Private WS DD-Stetzsch, Hr. Kühne). Hier am Loschwitzer Elbhang wurde erst in der Silvesternacht genau um 23:55 Uhr der Monatstiefstwert von -7,3°C gemessen.
Der Dezember 2008 war mit einer Monatstemperatur von +2,1°C rund 0,8K wärmer als im Durchschnitt der Referenzepoche 1961 - 1990. Der Monatshöchstwert wurde am 22. mit +9,9°C gemessen. Der tiefste Wert am Erdboden betrug am 31. -9,1°C. Es wurden 15 Frosttage (18 Bodenfrosttage) und 4 Eistage registriert (Ø 18/4 Tage) An 12 Tagen fielen 49,8mm* Niederschlag (incl. 12 mm als (Nass-)Schnee). Damit entsprach die Niederschlagsmenge recht genau dem Mittelwert von 50mm. Eine Schneedecke konnte zum Klimatermin nur an 2 Tagen (12./13.) beobachtet werden. Die Besonnung erreichte mit 47 h ca.105% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2-3 (Bft) und blies in der ersten Monatshälfte vornehmlich aus Südost, später aus Westen und in der letzten Dekade wieder aus Osten und Südosten. Die größte Windböe wurde am 22. mit 56,3km/h (Bft 7) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.12. 6:30 UTC - 01.01. 6:30 UTC = 49,8 mm !
Statistik 12/08 oder Diagramm 12/08 (PDF)