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Witterungsbericht Dezember 2007

Die Umstellung der Großwetterlage, welche sich in Dresden bereits am 30. November vollzog, hatte auch noch Anfang Dezember Bestand. Mit einer zyklonale Westlage "fegten" die Tiefdruckgebiete über Mitteldeutschland hinweg und führten sehr milde Luftmassen heran. Mit kräftigen West- bis Südwestwinden (3., Vmax 64,4 km/h = Bft 8) stiegen die Tageswerte zum Teil deutlich über +10°C. Am 07.12. erreichte das Quecksilber bemerkenswerte +14,5°C und war somit gar nicht soweit vom Dekadenrekord entfernt  (+16,4°C, 03.12.1985).

Obwohl es bis zum 11. beinahe täglich regnete - wenngleich auch nur geringe Mengen - so war es nicht durchgehend unfreundlich. Hin und wieder schien auch die Sonne, so zum Beispiel am 08. immerhin 6,5 h lang!

Ab dem 11. begann sich die Wetterlage erneut umzustellen, im Bereich eines Hoch ("Bernhilde") mit Schwerpunkt über Norddeutschland und Südskandinavien kam es zu einem großräumigen Luftdruckanstieg (1008 hPa - 1043 hPa) in dessen Folge es in der Nacht vom 11./12. nochmals kräftig regnete, bevor zunehmend kalte Kontinentalluft aus Nordosten einsickerte. Im Laufe des 14. sanken die Temperaturen erstmals (!) in diesem Monat unter die Frostgrenze. Dieses mächtige Hoch sollte dann auch das Wettergeschehen bis in die Weihnachtsfeiertage hinein bestimmen. Dabei blieb es tagsüber meist hochnebelartig bewölkt, trocken und windarm. Nur hin und wieder lockerte die Wolkendecke auf und "erwärmte" das Elbtal auf knapp über 0°C. In den etwas höher gelegenen Dresdner Stadtteilen (> 250 m NN) blieb es 8 Tage hintereinander dauerfrostig. 

Am Abend des 20. klarte es auf und die Temperaturen fielen trotz fehlender Schneedecke bis -8.3°C (Tmin 5cm -9,2°C). Auch die Folgetage blieb es sonnig und fast wolkenlos. An Heilig Abend war es ganztägig bedeckt - jedoch trocken. Doch bereits am 25./26.12. war schon wieder meist heiter bei jedoch spürbaren Südostwind. 

Während hier im Dresdner Raum Schnee über die Festtage kein Thema war, so profitierte der Chemnitzer Raum und westlich von einem schwachen Kaltlufttropfen der ihnen am 23. immerhin 2 cm Neuschnee brachte. In den sächsischen Mittelgebirgen lag zu diesem Zeitpunkt oberhalb 500 m eine geschlossene Schneedecke, welche die kräftige Inversion vom 18. - 23. nichts anhaben konnte. So erreichte am 21.12. in Zinnwald (877 m NN) das Quecksilber +8,2°C - einen Tag später lag der Ort bei einem Tageshöchstwert von -8,0°C wieder knapp unter der Inversionsobergrenze !

Nach Weihnachten hatte das bis dato wetterbestimmende Hoch seinen Schwerpunkt so weit nach Südosten verlagert, dass wieder erste atlantische Tiefausläufer Deutschland erreichten. Wetterwirksam wurden diese in Dresden jedoch erst in der Nacht vom 30./31.Dezember. Nach 16 trockenen Tagen in Folge fiel der Niederschlag zunächst noch als Schneeregen - am Silvestertag nur als Regen.

Der Dezember 2007 war mit einer Monatstemperatur von +1,7°C  nur 0,4 K wärmer als im Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990). Es wurden 17 Frostage  (Tmin < 0°C) und 6 Eistage (Tmax < 0°C) beobachtet (durchschnittlich 18/4). Am Kältesten war der Morgen des 21.12. mit  Tmin 2m  -8.3°C. An 14 Tagen wurden hier in Dresden-Loschwitz 28,7 mm* Regen gemessen, das sind rund 43% weniger als im Durchschnitt. Der Wind war insbesondere in der ersten Monatsdekade sehr kräftig,  die stärkste Windböe wurde am 3. mit 64,4 km/h (8 Bft) registriert.  

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.12. 6:30 UTC - 01.01. 6:30 UTC = 27,6 mm !

Statistik 12/07