zurück

Witterungsrückblick November 2015

Ein Hoch über dem östlichen Balkan bescherte uns zum Monatsanfang drei sonnige und überaus milde Tage. Das Bemerkenswerte im Zusammenhang waren jedoch weniger die Tagesmaxima von 15 - 16°C  im Dresdner Elbtal, sondern die Rekordtemperaturen in den deutschen Mittelgebirgen. Die ausgeprägte Inversionswetterlage führte zum Beispiel auf dem Fichtelberg zu einem Spitzenwert von +19,0°C (2.) und +19,8°C (3.) auf dem Brocken (beide Quellen: DWD).   

Das Balkan-Hoch verlor ab dem 4. seinen Einfluss auf unser Wetter und auf der Vorderseite atlantischer Randtiefs gelangten nunmehr die subtropischen Luftmassen aus dem Südwesten Europas nach Mitteldeutschland. Die in der "warmen" Luft gespeicherte Feuchtigkeit entlud sich dann am Morgen des 7. mit insgesamt 8,2 mm Regen - was sich unmittelbar danach in einem, für November, beinahe tropischen Taupunkt niederschlug (TP +15°C).

Auf der Nordseite eines quasistationären Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer wanderten die atlantischen Tiefs gen Skandinavien, was bei uns in den Folgetagen für wechselhaftes, aber auch sehr mildes Wetter sorgte. So stiegen die Maxima am 8./9. über +17°C und auch die Tiefstwerte lagen wie am 10. mit +13,5°C im äußerst milden Bereich.      

Mit der Großwetterlage "West zyklonal (Wz)" kam es vom 13. bis zum 20. täglich zu Schauern, welche mitunter zu größeren Niederschlagsmengen führten (15. und 19. jeweils 10 mm), jedoch lebte auch der Wind kräftig auf, so dass Spitzenböen bis 66 km/h (Bft 8) gemessen wurden.

Zu Beginn der letzten Monatsdekade kam es dann zu einem markanten Wetterumstellung. Ein Hoch von Island bis zu den Azoren sorgte für die Advektion subpolarer Luftmassen, infolge dessen die Niederschläge in Schnee resp. Schneeregen übergingen. Das Temperaturniveau sank auf jahreszeitliche Werte, so dass sich oberhalb von 200m NN zumindest temporär eine dünne Schneedecke ausbilden konnte (23./24.). Hier in Loschwitz (45 m über dem Elbtal) reichte es nur für eine hauchdünne Schneedecke von 1 cm am Morgen des 23.! Das wechselfrostige Wetter hielt auch infolge einer Hochdruckbrücke vom Atlantik bis Osteuropa bis zum 28.. Währenddessen wanderte ein Tief über der norwegischen See gen Mitteleuropa. Damit verschärften sich die Luftdruckgegensätze und ein stürmischer Südwestwind setzte ein, welcher in den Nachtstunden vom 29. zum 30. zu Spitzenböen von 79 km/h (Bft 9) führte. Am letzten Tag des Monats etablierte sich somit wieder die in den ersten 2 Monatsdekaden vorherrschende westliche Großwetterlage mit kräftigem Regen und Maxima jenseits der 10°C-Marke.          

Der November 2015 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +8,0°C rund 3,4 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990, es war der 2. wärmste November seit Aufzeichnungsbeginn (DWD: 1917). 

Es wurden 5 Frost- und 11 Bodenfrosttage beobachtet. An 20 Tagen fielen 71,4 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 155% des Mittelwertes (49 mm). Die Sonne schien auf den Monat summiert überdurchschnittlich - 122 Sonnenstunden entsprechen ca. 123% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2-3 (Bft) und kam zumeist aus südwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 30. mit 78,9 km/h (Bft 9) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:00 UTC - 01.12. 6:00 UTC = 75,4 mm !

Statistik 11/15 Diagramm 11/15 (PDF), Kurztabelle 11/2015 (PDF)