Witterungsbericht November 2010
Die Witterung der ersten Tage im November war im Rahmen einer Westwetterlage unbeständig, jedoch bisweilen sehr mild. Obwohl nur am 1.11. noch rund 5 h Sonnenschein registriert werden konnten, stiegen die Tageswerte bis zum 4.11. auf bemerkenswerte +17,4°C. Dabei wehte ein stürmischer SW-Wind (Vmax 4. 66 km/h, Bft 8), doch Regen gab es nur in der Nacht vom 3./4. (2,0 mm)! Erst mit dem Kaltfrontdurchgang vom 06.11. regnete es kräftig (7,2 mm) und ein markanter Temperaturrückgang wurde eingeleitet (15°C auf 8°C). Bis zum 8.11. regnete es täglich und in den Morgenstunden des selben Tages ging der Regen bei Tiefstwerten von 0.2°C erstmalig in Schnee über. Eine Schneedecke konnte sich jedoch nur in den höher gelegenen Stadtgebieten ausbilden - aber auch dort verschwanden die letzten Schneereste bereits am Nachmittag des selben Tages.
Die Folgetage (9. - 11.) zeigte sich hin und wieder die Sonne und bei zunächst schwachem SO-Wind blieb es bei jahreszeittypischen Tagesmaxima von 10°C.
Ab dem 12.11. machten sich die Ausläufer des Schottland-Tiefs "Carmen" bemerkbar. Mit dem Sturmtief wurden an der hiesigen Station die stärksten Windböen des Jahres registriert (Vmax 13. = 79 km/h, Bft 9). Mit "Carmen" wurden jedoch auch sehr milde Luftmassen aus Südwesten adverhiert. So stiegen die Tageswerte am 13. auf rekordverdächtige +19,4°C. Selbst an der Wetterwarte des DWD in Klotzsche wurde mit +19,1°C der höchste Novemberwert seit Bestehen der Station beobachtet (1967). Am DWD-Automaten in Dresden-Strehlen erreichte das Tagesmaximum sogar +20,5°C !!! Bemerkenswert am Witterungsverlauf des 13. ist auch der starke Temperaturrückgang von +17°C auf +11°C im Zusammenhang mit dem abrupten Nachlassen des Windes am frühen Abend des Tages. Auch am Sonntag dem 14. war es nochmals sehr mild (Tmax +19,3°C), sonnig und trocken jedoch nur noch schwach windig.
Ab dem 15. kam eine Luftmassengrenze über Deutschland zum liegen, welche uns ab den Nachmittagsstunden starke Niederschläge brachte. Bis in die Nachtstunden des 16./17. regnete es ohne Pause durch (10,4 mm + 16,0 mm), während es in einem Streifen südöstlich einer Linie Osterzgebirge bis Cottbus quasi trocken blieb.
Nach Abzug des Regengebietes folgten 4 mehr oder weiniger trübe und nasskalte Novembertage mit seltenen Wolkenlücken, gelegentlichen Niederschlägen aber nur schwachem Wind aus westlichen Richtungen.
Eine Änderung der Großwetterlage kam so ab dem 21. in den Gang. Mit dem Tief "Gundula", was von Süd- nach Osteuropa zog, drehte die Strömung allmählich auf Nord. Sukzessive sank in den Folgetagen die Schneefallgrenze aus den Hochlagen der Mittelgebirge bis ins Flachland. Bereits ab dem 23. gingen die Niederschläge oberhalb 200 m [NHN] in Schneeregen über - jedoch erst mit der abendlichen Winddrehung auf Nordwest fiel auch an der hiesigen Station der erste gefrierende Regen / Graupel später Schneeregen. In den Morgenstunden konnte sich hier in Loschwitz sogar eine Nassschneedecke von 3 cm ausbilden, dabei blieb es bei Tageswerten um die 0°C kalt. Die dünne Schneedecke (1 - 2 cm) blieb uns auch noch am trocknen aber kalten 25.11. erhalten. Erst der Regen in den Vormittagsstunden des 26. machte der Schneedecke in Lagen unterhalb 200 m [NHN] den "Garaus". Doch bereits im Laufe des selben Tages ging der Regen wieder in Schnee über und mit dem Absinken der Temperaturen in den Dauerfrostbereich, konnte sich auch wieder eine Schneedecke (3 cm) ausbilden.
Am 29. schneite es am Rande des "Vb-artigen" Tief "Jenna" den ganzen Tag, welcher sich bis zum nächsten Morgen zu einer Schneehöhe von 14 cm kumulierte. Am Abend des letzten Novembertages drehte der Wind auf Nordost und das Thermometer sackte zum Monatswechsel auf den Tiefstwert von -10,3°C !
Der November 2010 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +5,5°C rund 0,7 K über dem Mittel der Referenzepoche 1961 - 1990. Es wurde 8 Frosttage und 4 Eistage beobachtet (Mittel = 9/2). An 18 Tagen fielen 92,0 mm* Niederschlag davon ca. 9 mm als Schnee. Die Niederschlagssumme entspricht damit 200% des Mittelwertes von 46 mm. Es wurden 5 Schneedeckentage beobachtet. Die maximale Schneehöhe betrug am 30.11. 14 cm. Die Sonne schien über den Monat verteilt unterdurchschnittlich - 53 Sonnenstunden entsprechen ca. 80 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 - 3 (Bft) und kam dabei vorwiegend aus westlicher bis südwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 13. mit 78,9 km/h (Bft 9) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:30 UTC - 01.12. 6:30 UTC = 92,0 mm !
Statistik 11/10 oder Diagramm 11/10 (PDF)