Witterungsbericht November 2008
Die ersten Tage bedienten 'mal wieder sämtliche Klischees des scheinbar typischen Novemberwetters. Bis zum 7. war es meist bedeckt, häufig sogar neblig. Nur am 5. riss die Wolkendecke für 2h auf. Insgesamt war es bei Tageshöchstwerten um die 10 - 12°C sehr mild. Am 8. regnete es mittags etwas, bevor es in den Abendstunden wieder etwas auflockerte. Am Folgetag zeigte sich die Sonne für 4-5 h und mit dem auffrischendem Südwind wurde es noch mal ein Spur wärmer als die Vortage. Der wärmste Tag des Monats wurde indes der 10.! Bei einem sehr "lebhaften" SSO-Wind stiegen die Höchstwerte am frühen Nachmittag auf +15,4°C. An der automatischen Wetterstation in DD-Strehlen (DWD) wurden an jenem Tag sogar +16,5°C gemessen.
Die Folgetage sickerte dann nach und nach maritime Polarluft ein. Tag für Tag wurde es etwas kühler und unter Einfluss eines Zwischenhochs klarte es in der Nacht vom 13./14. auf, so das die Temperaturen erstmals in diesem Monat unter die 0°C-Grenze fielen (Tmin 14. -1,2°C).
Der 14./15. waren sonnige, trockene und wieder mildere Tage (Tmax 15. +13,8°C), erst am 16. fiel in den Vormittagsstunden etwas Regen, bevor sich in den Abendstunden rückseitig eines Tiefs wieder etwas kältere Luft etablierte. Am 17. geriet unser Raum in den Einfluss des Zwischenhochs "Noris", infolgedessen bei abendlichen Aufklaren die Temperaturen rasch unter den Gefrierpunkt sanken (Tmin 18. -2,6°C, Tmin 5cm -3,3°C). Doch mit dem bereits in den Vormittagsstunden des 18. von SO auf W drehende Wind wehte zunächst wieder recht milde und feuchte Luft heran. Der 19./20. waren dann auch sehr trüb und stürmisch (Vmax 20. 56,3 km/h = 7 (Bft)), wobei sich der 20. mit 12,6 mm Regen resp. Graupel als der deutlich feuchtere Tag darstellte.
Im Laufe des 21. kam es zur markantesten Wetterumstellung des Monats. Mit der Ausdehnung eines kräftigen Hochs westlich Irlands bis nach Südgrönland und einer regen Tiefdrucktätigkeit über Skandinavien drehte die Strömung auf nördliche Richtungen und arktische Höhenkaltluft setzte sich in Richtung Mitteleuropa in Bewegung. Dabei blieb es in Dresden bis Nachmittag mit +5°C noch recht mild. Erst mit dem Kaltfrontdurchgang gg. 15 Uhr sanken die Temperaturen rasch auf 0°C und unter den Regen mischten sich immer mehr Schneeflocken. Trotzdem konnte sich bis zum Abend, bei Werten noch leicht über dem Gefrierpunkt keine Schneedecke ausbilden. Erst am Samstagmorgen (22.) schneite es im Zusammenhang mit einem kurzen Gewitter für 1 h sehr intensiv, so das zum Klimatermin (6:30 UTC) eine geschlossene Schneedecke von 6 cm gemessen wurde. Bei einem Tageshöchstwert von +0,7°C konnte sich die Schneedecke bis in die Abendstunden halten, bevor es erneut während eines kurzes Gewitter (18:30 Uhr) so kräftig schneite, dass sich die Schneedecke auf 9 cm erhöhte. Auch am 23. schneite es hin und wieder sehr kräftig. Am winterlichsten war jedoch der 24.! Das Quecksilber überstieg auch tagsüber nicht die 0°C-Marke und der ab Mittag einsetzende Schneefall führte zu einer Gesamtschneehöhe von 13 cm. Bemerkenswert daran war, dass im gesamten Winter 07/08 zu keiner Zeit auch nur annähernd so viel Schnee in Dresden lag wie an jenem 24.11.2008 !
Auch am 25. blieb es zunächst noch winterlich, wobei die kurzen Schneeschauer zu keiner Erhöhung der Schneedecke mehr führten. Am 26. wurde dann letztmalig für den November zum Klimatermin eine geschlossene Schneedecke von 11 cm gemessen, bevor dann nachmittags Wind, milde Luft und etwas Regen der Schneedecke mächtig zusetzten, so dass am 27. nur noch Schneereste beobachtet werden konnten. Bei Tageshöchstwerten von +7,2°C war der "Dresdner Winter" zumindest vorübergehend wieder beendet.
An den letzten 3 Novembertagen wurde es zwar wieder etwas kühler und teilweise auch sonniger, aber ein stets kräftiger böhmischer Wind (SO) verhinderte zumindest auf 2m (Wetterhütte) eine nächtliche Auskühlung unter 0°C.
Der November 2008 war mit einer Monatstemperatur von +5,4°C rund 0,8K wärmer als im Durchschnitt der Referenzepoche 1961 - 1990. Der Monatshöchstwert wurde am 10. mit +15,4°C gemessen. Der tiefste Wert am Erdboden betrug am 23. -5,7°C. Es wurden 9 Frosttage (12 Bodenfrosttage) und ein Eistag registriert (Ø 7/1 Tag) An 15 Tagen fielen 32,4 mm* Niederschlag davon 12,8 mm als Schnee. Die Gesamtmenge entspricht ca. 70% des Mittelwertes. Die Besonnung erreichte mit 41 h ca. 70% der Durchschnittsdauer. Der Wind blies in der zweiten und dritten Dekade mitunter sehr kräftig! Im Mittel erreichte er Windstärke 2-3 (Bft) und blies vornehmlich aus Südost und Westen. Die größte Windböe wurde am 20. mit 56,3km/h (Bft 7) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:30 UTC - 01.12. 6:30 UTC = 32,4 mm !
Statistik 11/08 oder Diagramm 11/08 (PDF)