Witterungsbericht November 2007
Der Start in den diesjährigen November konnte kaum typischer verlaufen. Trübes Wetter mit häufigem Sprüh- resp. Nieselregen prägten die ersten 4 Tage des Monats. Dabei war es mit Tageswerten um die 10°C noch verhältnismäßig mild. Am 3. wurde mit +12.1°C der Monatshöchstwert gemessen und gleichzeitig auch der letzte Tag mit zweistelligen Plusgraden.
Der ruhige zu Nebel neigende Witterungsabschnitt endete am 5.11.. Die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa wurde abgebaut und machte den Weg frei für atlantische Tiefausläufer. Der Wind, aus westlichen Richtungen, frischte fortan auf und es regnete zeitweilig sehr kräftig. Am Abend des 6. zog sogar ein kurzes Gewitter auf und brachte etwas Hagel mit sich. Auch die Folgetage änderte sich zunächst nichts am Witterungstyp. Es blieb windig und mild.
Vom 7.- 9. verschärften sich die Luftdruckgegensätze zwischen einem Hoch über Irland und einem Tief über der Norwegischen See. Damit kam eine sogenannte Nordwestlage in Gang die unseren Raum stürmischen Wind (Vmax 56,3 km/h, Bft 7), kräftige Niederschläge und rückseitig deutlich kältere Luft bescherte. Der Niederschlag war selbst hier im Flachland zunehmend mit Schnee vermischt und oberhalb von 400 m konnte sich eine Schneedecke ausbilden. Im Zusammenhang mit dem abendlichen Gewitter des 10. setzte in Dresden für eine halbe Stunde kräftiger Schneefall ein, der bei Werte knapp über 0°C sogar bis zum nächsten Morgen liegen blieb.
Am Sonntag den 11. wurde es zwischen 9:00 und 10:00 Uhr sprunghaft wärmer. Die Temperatur stieg binnen weniger Minuten von +1°C auf +7°C, um dann gegen 13:00 Uhr wieder auf das Ausgangsniveau zu sinken. Was war passiert ? Die Warmfront eines Tiefdruckkeiles strecke seine Fühler nach Sachsen aus, wurde jedoch rückseitig schnell wieder durch kühler Luft ersetzt.
Bis zum 13. hielten die kräftigen Niederschläge an, welche hier im Flachland meist als nasser Schnee oder Schneeregen fielen. Nur in der Nacht zum 14. bis etwa zum nachfolgenden Vormittag konnte sich hier in Dresden-Loschwitz eine Schneedecke (< 2 cm) halten. Derweil waren die sächsischen Mittelgebirge beinahe außergewöhnlich stark eingeschneit. Der Fichtelberg (1215m) meldet am 15.11. schon 95 cm Schnee und in Zinnwald im Osterzgebirge (877m) wurden 65 cm gemessen - Werte wie sie den gesamten Winter 2006/2007 nicht zu verzeichnen waren.
Ab dem 14. beruhigte sich die Wetterlage. Es blieb weitestgehend trocken mit gelegentlichen Auflockerungen. Mit einer nördlichen Strömung wurden nun aber auch die Nächte frostig (16. Tmin 2m -2.7°C).
Ab dem 19. erhöhten sich die Sonnenanteile für Dresden signifikant - bis dahin summierten sich die Sonnenstunden gerade einmal auf 4 h !!! Mit einer kräftigen bodennahen SO-Strömung (Böhmischer Wind) blieb es bis zum 21. sonnig, jedoch mit Tageswerten um die 4 °C recht kühl.
Die letzte Novemberwoche war wechselhaft, der Niederschlag fiel zunächst bis in die Hochlagen als Regen, welcher zumindest auch dort sehr bald (26.) wieder in den festen Aggregatzustand überging.
Mit einer stark auflebenden Tiefdrucktätigkeit auf dem Atlantik kündigte sich am 30. eine Umstellung der Großwetterlage an. Eine auf Südwest drehende Strömung beendet wohl erst einmal für einige Zeit die Hoffnung auf "Einwitterung" !
Der November 2007 ist nun der dritte Monat in Folge mit einer negativen Abweichung vom Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990). Der Monatsdurchschnitt von +3,6°C entspricht einer Abweichung von -1,0 K. Es wurden 10 Frostage (Tmin < 0°C) beobachtet (durchschnittlich 7). Am Kältesten war der Morgen des 28.11. mit Tmin 2m -4.1°C. Am Erdboden lag die Temperatur gar bei nur -5,7°C ! An 19 Tagen wurden hier in Dresden-Loschwitz 80.5 mm* Regen gemessen, das sind rund 75% mehr als im Durchschnitt. Der Wind war mitunter sehr kräftig, die stärkste Windböe wurde am 9. mit 56,3 km/h (7 Bft) registriert.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.11. 6:30 UTC - 01.12. 6:30 UTC = 83,6 mm !