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Witterungsrückblick Oktober 2012

Die Witterung vom 1. - 3. erinnerte noch eher an den Altweibersommer als an den nahenden Vollherbst. Bei Tageshöchstwerten um die 20°C und "Sonne satt" (insbesondere am 2.) war zwar nicht ganz so warm wie vor Jahresfrist, doch eigneten sich die Werte noch sehr gut für Aktivitäten im Freien. 

Das am 4. auf unseren Raum übergreifende Frontensystem des Tiefs "Marianne", führte trotz kräftiger Windböen (Vmax = 59,5km/h = Bft 7) und etwas Regen, zu keinem merklichen Temperaturrückgang. Im Gegenteil, nach kurzem Zwischenhocheinfluss wurde es am 6. mit Tmax = 22,1°C noch einmal vergleichsweise warm, bevor sich am Abend kurze kräftige Schauer über dem Dresdner Raum ergossen. Nach Abzug der Regenfront ließ auch der seit Tagen kräftige Westwind merklich nach.

Mit dem Hoch "Johannes" beruhigte sich die Wetterlage in den Folgetagen. In einer östlichen Höhenströmung schien nun wieder häufiger die Sonne, jedoch wurde es auch merklich kühler. Mit Tageswerten um die 12 °C, nächtlichen Minima von 2 - 3 °C und morgendlichem Nebel hielt der Herbst nun endgültig Einzug. Die Laubfärbung erreichte um die Monatsmitte ihren Höhepunkt und der erste Bodenfrost beendete so manchen Blütentraum. 

Nach einem kurzem Gastspiel zweier Tiefdruckgebiete ("Perdita, Quendoline") am 14./15. etablierte sich ein Tief über den Britischen Inseln auf dessen Vorderseite nochmals außerordentlich milde Luftmassen aus Südwest "herantransportiert" wurden. Unter leichtem Föhneinfluss am Nordrand des Erzgebirges stiegen die Temperaturen am 19./20. verbreitet über 20°C (Tmax 20. Gera +24,6°C, Dresden-Klotzsche 21,5°C (Quelle; DWD). An der hiesigen Wetterstation wurde infolge des böhmischen Windes die 20°C-Marke knapp verfehlt. 

Vom 22. - 25. blieb es neblig trüb. Am 26./27. kam es zum ersten massiven Wintereinbruch. Auf der Rückseite eines Skandinavien-Tiefs wurden polare Luftmassen adverhiert. An einer Luftmassengrenze quer über Sachsen kam es am 27. zu kräftigen Schneefällen, so das sich oberhalb 150m NN eine geschlossene Schneedecke ausbilden konnte. Die größte Schneehöhe in Loschwitz betrug 3 cm am Morgen des 28., während die 6 cm SH an der Wetterwarte Dresden-Klotzsche sogar neuen Oktoberrekord darstellten. Unter nachfolgendem Hochdruckeinfluss klarte es in der Nacht zum 29. auf, so dass insbesondere über den schneebedeckten Gebieten empfindlich kalt wurde (Gera 15cm SH und Tmin -7,5°C). Hier in Loschwitz sind die gemessenen -3,6°C bereits auch ein respektabler Wert für Oktober. Erst am letzten Tag des Monats endete die "Kältewelle" bei einem "sonnigen" Tageshöchstwert von +9,5°C.    

Der Oktober 2012 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +8,7°C rund 1,2 K unter dem Mittel der Referenzepoche 1961 - 1990. Es wurden 4 Frost-/ und 11 Bodenfrosttage registriert. An 12 Tagen fielen 28,4 mm* Niederschlag davon rund 10 mm als nasser Schnee. Die Gesamniederschlagsmenge entspricht damit zu 68% des Mittelwertes. Die Sonne schien über den Monat verteilt durchschnittlich  - 120 Sonnenstunden entsprechen ca. 95 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus westlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 4. mit 60 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.10. 6:00 UTC - 01.11. 6:00 UTC = 28,4 mm !

Statistik 10/12Diagramm 10/12 (PDF), Kurztabelle 10/2012 (PDF)