Witterungsbericht Oktober 2008
Der diesjährige Oktober startete mild aber stürmisch Im Zusammenhang mit einem Tiefdruckkomplex über Skandinavien und den Britischen Inseln ("Quinta") war es am 1. ganztägig stürmisch. Die Windspitzen erreichten hier im Elbtal bis Stärke 8 (Bft) und an der Flugwetterwarte Dresden-Klotzsche sogar Bft 9 (Quelle: DWD). Der Durchgang der Kaltfront (gg. 20:30 Uhr) ging einher mit einem kurzen aber kräftigen Regenguss (6,4 mm) und einem "Temperatursturz" von 15°C auf 9°C innerhalb weniger Minuten.
Die Folgetage blieb es bei wechselnder Bewölkung und sinkenden Temperaturen weitestgehend trocken. Nach einem sonnigen Nationalfeiertag konnten die bodennahen Luftschichten in der darauffolgenden klaren Nacht stark auskühlen, so das im Zusammenhang mit der eingeflossenen Meereskaltluft das Quecksilber bis auf +1,9°C sank. Bis zum Nachmittag des 5. blieb es meist sonnig und bei auffrischendem SW-Wind, war es auch wieder milder als die Vortage (+16°C). Gegen Abend setzte bei wiederabflauendem SO-Wind Regen ein. Bei geringer Intensität kamen bis Mitternacht jedoch nur 2,4 mm Niederschlag zusammen.
Am 6.blieb es ganztägig trüb und erst am Abend des 7. zeigten sich wieder die ersten Wolkenlücken. In der ruhigen Herbstwitterung der Folgetage (6.-10.) war es nach Nebelauflösung meist sonnig und mild (17-18°C).
Ab dem 10. etablierte sich über Deutschland eine Hochdruckbrücke ("Hagen"), welche sich von den Azoren bis nach Westrussland erstreckte. Diese brachte uns für 4 Tage den "Goldenen Oktober" - die Laubfärbung hatte Ihren Höhepunkt erreicht (wenn nicht gar schon etwas überschritten) und das Thermometer stieg an den fast ausnahmslos wolkenlosen Tagen auf Werte über 20°C (Tmax12. = 20,9°C).
Ab dem 14. kam es zu einer allmählichen Wetterumstellung. Der Wind drehte von südlichen Richtungen auf West-Nord-West und leitete erneut einen windigen und unbeständigen Witterungsabschnitt ein. Mit dem am 16. einhergehenden Kaltfrontdurchgang kam es zu kräftigen Regen und Windspitzen der Stärke 7 (Bft). Auch am recht sonnigen und trockenen, jedoch deutlich kälteren 17. windete es noch kräftig, so dass innerhalb dieser zwei Tage die Bäume ein Großteil ihres Laub verloren.
Zu Beginn der letzten Oktoberdekade geriert Ostdeutschland zwischen dem nach Südosten abziehenden Hoch "Imko" und dem Sturmtief "Valerie" über der Nordsee in eine südwestliche Höhenströmung. Damit verbunden wurden am 20./21. nochmals sehr warmer Luftmassen "angesaugt", so das bei strahlenden Sonnenschein am 21. beinahe rekordverdächtige 22,2°C erreicht wurden. Ein Stück elbabwärts an der Wetterstation DD-Pieschen (111 m) wurde sogar ein Spitzenwert von 23,6°C (Quelle: private WS) gemessen. Doch bereits in den Abendstunden kündigte sich mit der Winddrehung von SW auf NNW ein markanter Wetterumschwung an. Am Folgetag regnete es fast pausenlos bei Nachmittagstemperaturen von nur noch 7°C. Der Regen endete in den ersten Stunden des 23. und mit Zwischenhocheinfluss war jener Tag recht sonnig, bei allerdings gedämpften Tageshöchstwerten von +12°C. In den Morgenstunden des 24. wurde dann nach einer klaren Nacht auch der erste "Hüttenfrost" (Messung in 2 m über Boden) des neuen Winterhalbjahres gemessen (Tmin = -0,9°C).
Das darauffolgende Wochenende (25./26.) war dank Zwischenhocheinfluss sonnig und trocken.
Dieses Prädikat verdienten sich die Tage vom 27.-30. mitnichten. Abgesehen von kurzen Pausen regnete es 3 ½ Tage fast ununterbrochen. Insbesondere am 29./30. bescherte uns ein Vb-artiges Randtief starken Dauerregen der in den Gipfellagen des Erzgebirges sogar als Schnee fiel. So fielen an der hiesigen Wetterstation allein innerhalb der 36h vom 29. 0:00 Uhr bis 30. 12:00 Uhr 37,8 mm Niederschlag. Erst am Reformationstag (31.) blieb es ganztägig trocken und bei Tageshöchstwerten von knapp 10°C (+9,6°C) war es häufig "diffus" sonnig.
Der Oktober 2008 war mit einer Monatstemperatur von +9,3°C rund 0,6K kälter als im Durchschnitt der Referenzepoche 1961 - 1990. Der Monatshöchstwert wurde am 21. mit +22,2°C gemessen. Es wurden 2 Frosttage (24./31.) registriert (Ø 1 Tag) An 15 Tagen fielen 84,0 mm* Niederschlag. Die Gesamtmenge entspricht ca. 200% des Mittelwertes. Die Besonnung erreichte mit 140 h ca. 109% der Durchschnittsdauer. Der Wind blies insbesondere in der ersten Dekade kräftig, dann nur noch am 16./17.! Im Mittel erreichte er Windstärke 2 (Bft) und blies vornehmlich aus Südost. Die größte Windböe wurde bereits am 1. mit 62,8km/h (Bft 8) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.10. 6:30 UTC - 01.11. 6:30 UTC = 83,6 mm !
Statistik 10/08 oder Diagramm 10/08 (PDF)