Witterungsrückblick September 2015
Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang am 1. September endete die Hitzewelle, die seit dem 30. August mit teils spektakulären Maxima für Furore sorgte (siehe Augustbericht). Unmittelbar vor dem Kaltfrontdurchgang des Dänemark-Tiefs "Jonas" stiegen die Temperaturen im Elbtal nochmals über 30°C (Tmax 31,3°C), selbst an der höher gelegenen Flughafen-Wetterwarte des DWD (227m NHN) überschritt das Quecksilber erstmalig seit 40 Jahren die 30°C-Marke (Tmax 31,0°C). Der von Gewittern und kräftigen Böen (Bft 6) begleitete Kaltfrontdurchgang führte indes zu einer höchst unterschiedlichen Niederschlagsverteilung im Dresdner Stadtgebiet:
In der nachfolgend einströmenden Atlantikluft erreichten die Tagesmaxima die Folgetage nur anfänglich noch +20°C. Währenddessen kam es am 03. infolge von Umwälzungen von höhenkalten und bodennahen warmen Luftschichten erneut zu Gewittern, welche im Dresdner Großraum zwischen 4 - 12 mm Regen brachten. Mit dem Übergang von einer zyklonalen Nordlage (Nz) in die Großwetterlage Hoch "Fennoskandien antizyklonal" (HFa) lagen die Temperaturen für mehr als eine Woche rund 2 - 4 K unter dem Mittelwert, was angesichts der heißen Vorgeschichte durchaus bemerkenswert ist. Mit dem Frontensystem eines Tiefs bei den Britischen Inseln wurden ab dem 12. wieder wärmere Luftmassen aus Südwesten advehiert, so dass bereits am 13. vielerorts ein Sommertag gemessen wurde. Doch bereits am 14. sorgte das Tief "Leo" für gedämpfte Tageswerte und etwas Regen (2,8 mm). Am 17. gliederte sich der Ex-Tropensturm "Henri" in den Tiefdruckkomplex über dem östlichen Atlantik ein und ließ mit einer kräftigen südwestlichen Strömung die Temperaturen insbesondere in den östlichen Teilen Sachsens über 30°C steigen (Förstgen OT Mücka Tmax 31,6°C). Doch bereits am Abend des selben Tages beendete die durchschwenkende Kaltfront (Gewitter) die Hitzeepisode. Mit der sich anschließenden Wetterlage "Trog Westeuropa" sanken die Tageshöchsttemperaturen nachhaltig unter die 20°C-Marke, wobei es bis zum 23. hin und wieder zu kurzen Schauern kam, welche aber mit maximal 2,4 mm nicht sonderlich ergiebig ausfielen. Die letzte Septemberwoche war witterungstechnisch maßgeblich von einem Azorenkeil beeinflusst, der sich später zu einem eigenständigen Hoch über den Britischen Inseln entwickelte. Dies bedeutete trockenes und freundliches, aber in einer nördlichen Strömung eher kühles Herbstwetter. Bis zum Monatsende rückten somit bei längerem Aufklaren wieder die nächtlichen Minima in den Fokus. Vielerorts wurde am 29./30. bereits der ersten Bodenfrost der Saison beobachtet (DD-Strehlen Tmin -1,6°C, DD-Hosterwitz Tmin -0,7°C; Quelle: DWD). |
Der September 2015 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +13,9°C rund 0,4 K unter dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. Es wurden 2 Sommer- und 1 Hitzetage beobachtet. An 15 Tagen fielen 41,0 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge liegt damit bei 82% vom Mittelwert (50 mm). Die Sonne schien auf den Monat summiert leicht überdurchschnittlich - 162 Sonnenstunden entsprechen ca. 110% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus östlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 6. mit 48,3 km/h (Bft 6) beobachtet.. * ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.09. 6:00 UTC - 01.10. 6:00 UTC = 41,0 mm ! |
Statistik 09/15 , Diagramm 09/15 (PDF), Kurztabelle 09/2015 (PDF)