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Witterungsrückblick Juli 2014

Nach dem Abzug eines Höhentroges gelangte Deutschland am Monatsanfang in den Einflussbereich eines "Azorenhochkeils", welcher zu einem Temperaturanstieg auf hochsommerliche Werte führte. Der damit einhergehende Luftdruckanstieg führte zunächst infolge Absinkens zum raschen "Abtrocknen" der bodennahen Luftschichten und somit für geringe Taupunkte. In den klaren Nächten zum 2. und 3. lagen daher die nächtlichen Minima verbreitet unter 10°C - in einigen Hochtälern des Erzgebirges und Vogtlandes wurde sogar Bodenfrost gemessen (Deutschneudorf -2°C (Quelle: DWD), Morgenröthe-Rautenkranz -2°C (Quelle: Meteomedia AG)).

Doch das trocken warme Wetter hielt sich nur bis zum 5. Juli, da sich infolge eines Tiefs über Island und dem nach Osteuropa gewanderten Hochdruckgebietes "Yoshiki" eine südwestliche Höhenströmung einstellte. Ein erstes Gewitter, am späten Nachmittag brachte der hiesigen Station mit 5,0 mm verbreitet die größte Niederschlagsausbeute.

Nach zwei schwül-heißen aber trockenen Tagen kam es am 8. zu einer markanten Wetteränderung. Das Tief "Michaela", welches sich von den Balearen nach Ostdeutschland bewegte, trennte feucht-heiße Luft im Südosten des Kontinents von kühler Meeresluft im Westen Mitteleuropas. An der Luftmassengrenze kam es daher zu kräftigen Gewittern die den Dresdner Raum bereits in den Morgenstunden erfassten. Doch insbesondere die abendlichen/nächtlichen Gewitter (8.07. auf 9.07.) brachten teils enorme Niederschlagsmengen mit sich. Während hier in Loschwitz bis zum Morgen des 9. Juli insgesamt 28,0 mm Regen fielen, waren es in einem Streifen vom östlichen Erzgebirge bis ins Elbsandsteingebirge bis zu 53,9 mm (Dohna (Quelle: Jens Hähnel)).

Bei sinkenden Temperaturen (Tmax < 20°C) regnete es die Folgetage insbesondere in den Abendstunden teils gewittrig verstärkt. Größere Mengen wurden indes nur noch aus der Lausitz gemeldet (Görlitz 52,6 mm, Ostritz-Leuba 46,2 mm (Quelle: DWD)). 

Um die Monatsmitte "beruhigte" sich das Wetter. Nach vielfach wolkigen resp. sonnigen Tagen stiegen die Tagesmaxima kontinuierlich von 25,4°C (14.07.) auf 33,6°C am 20.07. (= Monatsmaximum) ! Bei Taupunkten um die 16-17°C blieb es schwül jedoch auch trocken. Mit dem Gewitter am Morgen des 21. änderte sich dies zumindest für einen Bereich von der Dresdner Innenstadt bis in die Weißiger Hochlagen im äußersten Osten der Stadt. Eine sich innerhalb von 2 h immer wieder generierende quasi-stationäre Gewitterzelle brachte bis zu 38,6 mm Niederschlag (Dresden-Tolkewitz (Quelle: Stadtentwässerung Dresden)).

In den Folgetagen befand sich der Dresdner Raum sozusagen "zwischen den Stühlen" also zwischen hohem Luftdruck über Skandinavien (Hoch "Bertram") und einem Mittelmeertief "Paula". Entsprechend der jeweiligen Entfernung zur Luftmassengrenze schien bei uns entweder die Sonne und es war hochsommerlich warm (22./23.) oder es regnete hin und wieder bei gedämpften Temperaturen um die 20°C. Allen Tagen blieb aber eine Eigenschaft gemeinsam: die Schwüle.  

Auch wenn das Skandinavien-Hoch an den letzten Julitagen weiter gen Osten wanderte, so vermochte es zumindest bis zum 29. unseren Raum mit warmen Luftmassen zu versorgen. Mit dem Ausbreiten des Höhentiefs über Westeuropa nach Südosten kam es bei uns vom 27.-29. wieder verstärkt zu Gewittern, welche zumindest im Dresdner Raum keine unwetterartigen Niederschlagsmengen hervorbrachten (Maximum29. = 19,2 mm in Dresden-Bühlau (Quelle: privat)).

Erst am 31. Juli blieb es wieder ganztägig trocken bei angenehmen Tagesmaxima um die 24°C!

Der Juli 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +20,3°C rund 2,2 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 21 Sommer- und 6 Hitzetage beobachtet. An 14 Tagen fielen 121,8 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 185% des Mittelwertes von 66 mm. Die Sonne schien auf den Monat aufaddiert überdurchschnittlich - 238 Sonnenstunden entsprechen ca. 112% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus nordöstlicher resp. südöstlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 23. mit 52 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.07. 6:00 UTC - 01.08. 6:00 UTC = 121,8 mm !

Statistik 07/14 Diagramm 07/14 (PDF), Kurztabelle 07/2014 (PDF)