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Witterungsbericht Juli 2007

Auf der Rückseite einer nach Osten abziehenden Warmfront gelangte am Sonntag den 01.Juli warme Mittelmeerluft in den sächsischen Raum. Immerhin erreichte das Quecksilber hier in Dresden bei überwiegend lockerer Bewölkung und schwachem Südwestwind +27,5°C. Doch bereits am 02. war Schluss mit dem Sommerwetter - eine Kaltfront aus Westen brachte bereits am Vormittag Regen, der sich im Laufe des Tages auf 6,3mm summierte. Rückseitig der Kaltfront sickerte auch wieder merklich kühlere Luft ein, so das die Tageshöchstwerte die 20°C verfehlten. In der darauffolgenden Nacht lies der Niederschlag wieder nach und bei leichtem Zwischenhocheinfluss war es am 03. wechselnd bewölkt. Doch bereits ab dem 04. sorgte das Nordseetief "Winfried" für einen recht frischen Mix aus Wolken, Sonne und Schauern. Der Wind lebte die Folgetage stark auf, so dass kein Gedanke an den letztjährigen Hitzejuli aufkam.

Nach Abzug des Sturmtiefs "Yves" am 08. machte sich wieder einmal an einem Sonntag (09.) Zwischenhocheinfluss bemerkbar. Die Tageswerte stiegen bei fast ausnahmslos heiteren Himmel immerhin bis +24°C. Doch schon am Abend des besagten 08. nahm die Bewölkung wieder rasch zu und die nachfolgenden Tage hielt sich der Himmel meist bedeckt bei zeitweisen Niederschlägen. Dabei war es für Mitte Juli ausgesprochen kühl. Der Tageshöchstwert vom 10. betrug z.B. nur +15.1°C und in den Morgenstunden des 11. kühlte es immerhin auf +8,8°C (Tmin5cm +7,3°C) ab. So verwundert es auch kaum, dass das Monatsmittel bis zum 12. ganze 2K unter dem Durchschnittswert lag. An und für sich ist da kaum erwähnenswert, jedoch angesichts der stark positiven Temperaturenanomalien der letzten 10 Monate doch beachtlich. 

Ab dem 13. gewann das Hochdruckgebiet "Andrea" über Italien Einfluss auf unser Wetter. An dessen Westflanke "schaufelte" es heiße Subtropenluft nach Mitteldeutschland. Schon am 14. wurde erstmals die 30°C-Marke überschritten (+31,7°C), doch den Höhepunkt der Hitzeepisode wurde am 16. erreicht. Nach einer sehr warmen Nacht (Tmin +21,2°C) kletterte das Thermometer am Nachmittag auf den Stationsrekord von +36,7°C. Auch von der Mitteltemperatur her (+29,1°C) war dieser Tag der Heißeste seit Aufzeichnungsbeginn. An der amtlichen Wetterwarte des DWD wurde mit +30,4°C der bisher wärmste Durchschnittswert seit Stationsbeginn verzeichnet. Dieser Tag endete dann auch kurz vor Mitternacht standesgemäß mit einem kurzen kräftigen Gewitter (5,3mm).

Die Folgetage hielten sich speziell hier im Osten noch Reste der Subtropikluft, so dass es bei Werten zwischen 26°C und 31°C noch hochsommerlich warm blieb. Am 20. gerieten wir in den Bereich einer Luftmassengrenze, an dessen Front es zu kräftigen Gewittern mit einer hohen Blitzintensität kam. Bei Windspitzen bis 52 km/h kam es auch zu Starkregen, welcher sich bis Mitternacht auf 13,7 mm summierte. Bereits zwei Tage später gab es im Zusammenhang mit dem kleinen aber intensiven Tief "Erdmann" wieder kräftigen und lang anhaltenden Regen (17,0mm). 

Vom 23.-27. blieb es wechselhaft mit gelegentlichen Schauern, aber auch mit größeren Sonnenanteilen, auf  durchschnittlichem Temperaturniveau. Die letzten Juli-Tage lag Deutschland wieder im Einfluss von Randtiefs, die von den Britischen Inseln viel Regen, sehr kühles und trübes Wetter brachten. Erinnert sei im Zusammenhang an den 29. (Sonntag), bereits gegen Vormittag setzte ein sogenannter Landregen ein, der bis in die Abendstunden ununterbrochen anhielt. Die Regenintensität war indes nicht sehr stark, so dass dieser "nur" auf eine Tagesmenge von 9,4mm kumulierte.

Der Juli 2007 war nur dank der Hitzeperiode vom 14. - 20. etwas wärmer (+0,6K) als im Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990) = TMittel +18.7°C. Es wurden 12 Sommertage  (Tmax > 25°C) und 5 Hitzetage  (Tmax > 30°C) gemessen (durchschnittlich 14 / 4). An 21 Tagen wurden hier in Dresden-Loschwitz 94.7 mm* Regen gemessen, das sind rund 37% mehr als im Durchschnitt. Der Wind blies am 5., 6., 7., 24., 25., 30. und 31.sehr kräftig (Vmax 57,9 km/h am 7.), erreichte im Monatsmittel jedoch nur Windstärke 3 (Bft).

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.07. 6:30 UTC - 01.08. 6:30 UTC = 94,7 mm !

Statistik 07/07