zurück

Witterungsbericht Juni 2010

Die ersten 3 Tage des meteorologischen Sommers erinnerten doch eher an den Herbst. Es war trüb, regnete häufig und ergiebig (24,8 mm) und die Temperaturen verfehlten die 20°C-Marke deutlich. Am 1.06. wurde an der amtlichen Wetterwarte in Klotzsche (DWD) sogar ein neuer Juni-Rekord für das niedrigste Tagesmaximum beobachtet (Tmax +10,3°C). 

Erst in den letzten Nachmittagsstunden des 3. zeigte sich für eine halbe Stunde  die Sonne, was zugleich der verheißungsvolle Auftakt für den ersten hochsommerlichen Witterungsabschnitt des Jahres war. Dank Hoch "Urs" wurden bereits am 5. erstmalig seit dem 30.04. (!) die Marke von 25°C überschritten (Tmax 26,8°C). Doch bereits am 6. wurden mit der einhergehenden Schwüle (TP 16°C) die Wolkenanteile größer und in den Morgenstunden des 7. streiften kleinere konvektive Zellen den Dresdner Raum. Größere Niederschläge beschränkten sich dabei wieder einmal auf den Dresdner Südosten (Pieschen 1,8 mm, Loschwitz 3,0 mm, Pirna 5,3 mm (Quelle: Meteomedia)) ! Tagsüber erreichten die Temperaturen bei wechselnder Bewölkung auch nicht mehr die Werte der Vortage. Nach einer klaren Nacht zum 8. kam die Sonne auch erst in den Mittagsstunden zum Zuge, bevor abends bei weiter steigenden Schwüle (TP 18°C), die ersten Gewitter über dem Erzgebirge auslösten. Jene Zellen tangierten Dresden zunächst nur im Süden, erst in der zweiten Nachthälfte entluden sich intensive Gewitter über dem Dresdner Elbtal und brachten der hiesigen Station immerhin  6,6 mm Regen. 

Die feuchten Luftmassen, ausgehend von einem Tief ("Doris") über der Biskaya, waren damit jedoch noch nicht ausgeräumt, im Gegenteil, bei tropischen Taupunkten um die 20°C und Tageshöchstwerten um die 30°C (Tmax 10. +30,7°C) erfuhr die Wärmebelastung vom 9. - 11.06. eine weitere Steigerung. Erst im Verlaufe des 12. Juni überquerte die Kaltfront des Tiefs "Doris" den sächsischen Raum und bewirkte neben einem kräftigen, aber kurzen Regenguss (3,6 mm in 1h) einen Wetterumschwung. 

Fortan bestimmten deutlich trockenere Luftmassen unser Wetter und das bei gemäßigten Tageshöchstwerten zwischen 20 - 24°C ! Besonders in Erinnerung brachte sich dabei der 17.06., nah am astronomisch längsten Tag des Jahres, schien die Sonne bei einem durchgehend wolkenlosen Himmel 16,0 h. Ein Wert wie er in den letzten 20 Jahren nicht mehr erreicht wurde.

Auch die Folgetage blieben im Elbtal trocken, obgleich sich das "Eitel- Sonnenschein-Wetter" bereits am 18.06. verabschiedete. Der Witterungsregelfall "Schafskälte" trat mit etwas Verspätung auf den Plan. Das Tief "Frederike" über Skandinavien pumpte kalte und trockene Luft nach Mitteldeutschland. Vom 19.-21. stiegen die Tageshöchstwerte nicht über 18°C und insbesondere die Nacht zum 20. war mit dem Monatstiefstwert von +6,8°C sehr frisch. 

Ab dem 22. erreichte die Tageshöchstwerte, bei steigenden Sonnenanteilen, rasch wieder Werte oberhalb von 25°C (Tmax 25. 25,9°C). Dabei blies ein meist schwacher Wind aus westlichen Richtungen. Im Dresdner Raum blieb es jedoch bis auf Weiteres trocken, denn eine Gewitterfront aus Westen kam am 25. nicht weiter als bis in den Chemnitzer Raum voran. 

An der allgemeinen Trockenheit änderten auch die kaum messbaren Schauer des 30. Juni nichts, die bei Werten zum Monatsende um die 30°C (Tmax 29. +31,1°C) zunehmend zum Problem wurde. Trotz anhaltender Schwüle bildeten sich nennenswerte Gewittercluster nur in der 2. Nachthälfte zum 1.07. über dem südwestlichen Teil Brandenburgs (DWD Wiesenburg 20 mm). Im Dresdner Raum wurden somit seit dem 12.Juni keine messbaren Niederschläge gemessen.

Der Juni 2010 lag mit einer Monatstemperatur von +17.3°C rund 0,5 K über dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. An nur 8 Tagen fielen 38,4 mm* Niederschlag. Die Niederschlagssumme entspricht damit 54% des Mittelwertes von 71 mm.  Die Sonne schien über dem Monat verteilt deutlich überdurchschnittlich, 260 Sonnenstunden entsprechen ca. 130 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam dabei vorwiegend aus nordwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 11. mit 48,3 km/h (Bft 7) beobachtet.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:30 UTC - 01.07. 6:30 UTC = 36,2 mm !

Statistik 06/10 oder Diagramm 06/10 (PDF)