Witterungsbericht Juni 2008
Die ersten Tage des Monats verblieb der Dresdner Raum im Bereich einer Luftmassengrenze. In der schwülen Luft (TP<19°C) und bei Tageshöchstwerten bis 30°C entwickelten sich am 1./2. kräftige Gewitter, welche die hiesige Wetterstation in nur erheblich abgeschwächter Form erreichten. Besonders bemerkenswert war im Zusammenhang das Gewitter vom Abend des 1.Juni, bei welchem im Dresdner Süden (Leubnitz) innerhalb einer Stunde bis zu 40 mm Regen und Hagel niederging, hingegen hier (6 km nördlich) nur 1 mm Regen beobachtet wurde.
Bis zum 4. hielten sich noch die feuchtheißen Luftmassen, ohne das dabei nennenswerte Regenmengen fielen. Ab dem 5. setzte eine straffe Nordostströmung ein, die durch ein nordeuropäisches Hoch wieder deutlich trockener Luftmassen heranschaufelte. Dabei war es zunächst mit Tagesmaxima von 25°C nur geringfügig kühler als die Vortage, doch bei Taupunkten deutlich unter 10°C konnte es auch nachts auf angenehme 11-12°C abkühlen.
Die weiterhin sonnige, warme und trockene Wetterlage hielt bis zum 10. Juni. Pünktlich zu Beginn der zweiten Monatsdekade flutete dann Meeresluft polaren Ursprungs ganz Deutschland. Der Witterungsregelfall "Schafskälte" trat markant auf den Plan. Für Dresden bedeutete dies zunächst Abschied von der sonnenscheinreichen Witterung der Vorwochen, jedoch noch kein Ende der Trockenheit. Es war zwar nunmehr deutlich kühler geworden (Tmax < 20°C), jedoch der erste flächendeckende Regen fiel erst am überaus kühlen 13. (6.2mm, Tmax + 14,6°C). Da es an jenem Tag zum späten Abend hin auch noch aufklarte, fielen die Temperaturen erstmals seit dem 25.Mai wieder unter die 10°C-Marke und am Morgen des 14. wurde mit +6,6°C der Monatstiefstwert registriert.
Die Folgetage blieb es aufgrund eines Tiefs über Südskandinavien leicht wechselhaft und kühl. Erst ab dem 17. kletterte das Quecksilber über die 20°C-Marke. Am 22. wurde es bei schwülen 31.6°C (TP 20°) ausgesprochen heiß, bevor eine Kaltfront in den Morgenstunden des 23. ein kurzes aber kräftiges Gewitter auslöste (12,4 mm in 17min) und die kurze Hitzeperiode beendete.
Doch schon am 25. etablierte sich erneut schwül-heiße Luft (Tmax +29,0°C) über dem Dresdner Raum. Ein Tiefdruckgebiet vom Atlantik kommend und eine kleines Randtief über Frankreich sorgten für kräftige Hebung. Am frühen Nachmittag löste eine Gewitter wieder starken Regen aus und in weniger als 40min fielen 17.8 mm Regen.
Die letzten Tage des Juni waren anfänglich vom kräftigen Westwind geprägt, dabei regnete es hin und wieder ein paar wenige Tropfen (< 0,1 mm). Am späten Nachmittag des 28. lockerte es schon wieder auf und am Sonntag (29.) wurde es bei nachlassendem Wind und lockerer Bewölkung wieder sommerlich warm (Tmax = 28,3°C).
Der Juni 2008 war mit einer Monatstemperatur von +18,3°C rund 1,6 K zu warm (bezogen auf die Referenzepoche 1961 -1990). Es wurden 14 Sommertage (Tmax > 25°C) und 2 heiße Tage beobachtet (durchschnittlich 9/2). An nur 9 Tagen fielen 54,8 mm* Niederschlag. Die Gesamtmenge entspricht ca. 77 % des Mittelwertes von 71 mm. Die Besonnung erreichte mit 262 h ca. 130% der Durchschnittsdauer. Der Wind war i.a. schwach unterwegs und erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft). Die größte Windböe wurde während des Gewitters vom 25. mit 54,7 km/h (Bft 7) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:30 UTC - 01.07. 6:30 UTC = 54,8 mm !
Statistik 06/08 oder Diagramm 06/08 (PDF)