Witterungsbericht Juni 2007
Pünktlich zum Monatsanfang hatte sich die Wetterlage umgestellt, mit nordöstlichen Winden stellte sich zunächst ein freundlicher, wenn auch nicht generell trockener Witterungsabschnitt ein ! Dies lag daran, dass ein Teil der feuchtwarmen subtropische Luftmassen, die über Pfingsten das Wetter in Deutschland bestimmten, mit den östlichen Winden wieder zu uns zurück transportiert wurden. Somit waren die erste Juniwoche eben nicht durchgängig sonnig, sondern auch mal längere Zeit hochnebelartig bewölkt. Daher blieb das Temperaturniveau für Anfang Juni zunächst auch nur durchschnittlich, mit zunehmender Winddrehung auf südöstliche Richtungen und später auf Südwest wurde es wieder sehr schwül und hochsommerlich warm. Bereits 8. und 9. wurde die 30°C-Marke "geknackt" (Tmax = 30,5°C / 30,8°C). Die tageszeitliche Witterungsverlauf wiederholt sich daher mehrmals: früh sonnig und windarm, gg. Mittag entstanden erste Quellwolken und am späten Nachmittag entwickelten sich Gewitter. Deren Intensität sich zunächst im Rahmen hielt. Das erste erwähnenswerte Gewitter vom 09. brachte es an der hiesigen Wetterstation auf "nur" 5,1 mm NS. In der Nacht vom 15./16. entlud sich nach einem überaus schwülen Tag (Tmax = 29,2°C und Taupunkt bei 18°C) ein heftiges Gewitter über Dresden. Dies brachte in den Morgenstunden in Dresden-Loschwitz 19,3 mm NS und am Flughafen sogar 30 mm Niederschlag. In den Folgetagen gab es hin und wieder ein paar Gewitter die das Dresdner Stadtgebiet jedoch nur selten direkt trafen.
Der kalendarische Sommeranfang (21.) war in den meisten Teilen Deutschland alles andere als sommerlich. Bei meiner Reise von Freiburg/Breisgau über Würzburg, den Thüringer Wald bis nach Chemnitz zeigte sich überall das gleiche Bild: Dauerregen mit mäßiger bis starker Intensität. Nur kurz vor Dresden riss plötzlich die Wolkendecke auf und nur einige Pfützen deuteten daraufhin, dass es auch in der sächsischen Landeshauptstadt an diesem Tag nicht trocken geblieben war. Allerdings nahmen sich angesichts der Tagesmengen im übrigen Deutschland (z.B. 72 mm in Frankfurt/Main oder 66 mm auf Hiddensee) die 5,3 mm NS an der Wetterstation Dresden-Loschwitz geradezu bescheiden aus.
Die folgenden 3 Tage blieben mit Tmax von etwas mehr als 20°C angenehm temperiert - mit zunehmenden Sonnenanteilen. Erst nach dem Gewitter des fast unerträglich schwülen 25. (Taupunkt bei +21°C !) änderte sich die Wetterlage. Nach zwei überaus warmen Wochen wurde Mitteldeutschland nun von kühler Atlantikluft geflutet. Ein hartnäckiges Tiefdruckgebiet über Nordeuropa führte mit einer sehr lebhaften westlichen Strömung die frische Meeresluft heran. Damit der legte der Sommer nicht nur eine Pause ein, nein, bei Windspitzen von über 60 km/h und Tagesmaxima von 17°C fühlte sich so mach einer an den Herbst erinnert.
Der Juni 2007 war mit einer Durchschnittstemperatur von +18.9°C um +2.1K wärmer als im Durchschnitt der Vergleichsepoche 1961 - 1990. Es wurden 14 Sommertage (Tmax > 25°C) und 3 Hitzetage (Tmax > 30°C) gemessen (durchschnittlich 9 / 1). Der überaus regen Gewittertätigkeit ist eine sehr unterschiedliche Niederschlagsverteilung geschuldet. Während es in den meisten Regionen Deutschlands deutlich zu nass war, wurden hier in Dresden-Loschwitz mit 58.4 mm* NS nur rund 80% des Durchschnittswertes erreicht. Der Wind blies meist nur in Gewitternähe recht böig, erst ab dem 25. brachte er sich mit dem kräftigen Westdrift spürbarer in Erinnerung. (Vmax 61,2 km/h am 26. (= 8 Bft).).
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.06. 6:30 UTC - 01.07. 6:30 UTC = 58,4 mm !