Witterungsbericht Juni 2005
Verglichen mit dem diesjährigen Mai weißt der Juni hinsichtlich des Witterungsverlaufes erstaunliche Singularitäten auf. Bereits am 3. stiegen die Temperaturen - wenn auch nur für einen Tag - auf sommerliche Werte (T2m = 27,5°C). Atlantische Tiefausläufer brachten jedoch in den Folgetagen nicht nur Niederschläge und kräftigen Wind aus Nordwest, auch die Temperaturen fielen nachhaltig auf unterdurchschnittliche Werte. Die sogenannte "Schafskälte" hat Deutschland fest im Griff und ließen am 7. die Temperaturen auf nicht einmal 11°C steigen. Dieser Wert stellt zwar kein Rekord dar, ordnet sich indes nur knapp über den langjährigen Rekordwerten ein. Auf dem Fichtelberg, dem mit 1214m höchsten Sachsengipfel, bildete sich zu dieser Zeit sogar wieder eine 5cm hohe Schneedecke.
Bis zum 14. änderte sich die Witterungslage nicht signifikant. Bis dahin hatte der Juni ein Temperaturdefizit von 4K aufzuweisen. Danach streckte jedoch ein "Azorenkeil" seine Fühler gen Mitteleuropa aus und mit einer südwestlichen Höhenströmung wurde es sommerlich warm. Während Westdeutschland bei häufigen Temperaturen über 30°C schwitzte, erreichte das Quecksilber in Dresden erst am 21. die Schwelle zum sogenannten "Hitzetag". Allerdings beendete ein Gewitter bereits in der Nacht vom 21. auf den 22. die aufkommenden Schwüle. Doch schon drei Tage später brachte ein weiterer Schwall subtropischer Luftmassen Temperaturwerte über 30°C. Am 25. gipfelte die bereits unerträgliche Schwüle (Taupunkt Tmax = 22,2°C !!) in zwei aufeinanderfolgenden schweren Gewittern. Nachdem mit 30,8°C der Monatshöchstwert erreicht wurde, flogen die Stände des diesjährigen Elbhangfestes bei Windböen von 65 km/h (8 Bft) durch die Luft und kräftiger dreistündiger Niederschlag erhöhte die Monatsbilanz um 15l/m2.
Die letzten Junitage war hier in Dresden vergleichsweise angenehm temperiert. Mit knapp verfehlten Tageshöchsttemperaturen von 25°C, konnte sich hier kaum ein derartiges Unwetterpotential aufbauen wie zum Beispiel im Rhein/Main-Gebiet, wo sich nach einer tagelanger Hitzewelle gewaltige Gewitter entluden. Beispielsweise brachte diese dem Köln-/Bonner Raum an drei aufeinanderfolgenden Tagen Niederschläge von jeweils mehr als 50mm!!
Hier in Dresden-Loschwitz wurden mit lediglich 58,9mm Monatsniederschlag nur 83% des Erwartungswertes erreicht. Die Monatsmitteltemperatur erreichte mit 16,8°C genau den Mittelwert (1961-1990). Insgesamt wurden 3 Hitzetage (Tmax 2m < 30°C) und 8 Sommertage (Tmax 2m < 25°C) beobachtet (normal 2/8). Der Wind war wie schon im Vormonat eine nahezu unbedeutende Messgröße. Er kam vorwiegend aus Südwest und West und ereichte zum Glück nur während des Gewitters vom 25. eine fast zerstörerische Stärke (8 Bft, 64.4km/h).
Achtung: Seit Ende April unterstützt ein Regenmesser nach Hellmann die Niederschlagsaufzeichnung - allerdings in analoger Form. Die Niederschlagsmengen werden infolge dessen meist 2 - 3 Tage später in der Datenbank und somit auf der Website korrigiert.