Witterungsbericht Mai 2008
Vom 1. - 5. Mai war es in Dresden noch leicht wechselhaft. Bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken gab es gelegentlich ein paar Schauer, welche am 2. in Form eines kurzen Gewittergusses (5,2 mm) sogar einmal etwas kräftiger ausfielen. Die Tageshöchstwerte lagen mit 17 - 19°C im Bereich der langjährigen Durchschnittswerte - dabei wehte ein schwacher West- bis Nordostwind (3 Bft), der nur in Gewitternähe kräftig auffrischte (50 km/h, 2.).
Ab dem 6. etablierte sich eine sogenannte Omegalage über Deutschland. Ein umgangreiches Hochdruckgebiet ("Marco"), das sich vom Nordmeer und Skandinavien bis nach Nordafrika erstreckte verhinderte bis etwa zur Monatsmitte ein Übergreifen von atlantischen Tiefdruckgebieten auf Mitteldeutschland.
In der Folge wurde es sonnig und trocken. Nur hin und wieder "behinderten" harmlose Quellwolken die uneingeschränkte Sonneneinstrahlung. Jeden Tag wurde es etwas wärmer und am 12. wurde hier im Elbtal der erste Sommertag (Tmax = 26,1°C) registriert. Der Wind blies mitunter böig aus nordöstlichen Richtungen, im Mittel jedoch nur mit Windstärke 2 (Bft).
Erst am 16. wurden wieder Tiefausläufer bei uns wetterwirksam. Nach der ersten Nacht des Jahres mit einem Tiefstwert über 10°C (Tmin = 12,4°C) blieb es ganztägig stark bewölkt und am Abend gab es im Zusammenhang mit einem leichten Gewitter immerhin 4,2 mm Regen. Bei geringen Sonnenanteilen sanken auch die Tageshöchstwerte ab dem 18. wieder deutlich unter die 20°C-Marke. In der klaren Nacht zum 20. Mai machten sich im Elbtal sogar noch mal die "Eisheiligen" bemerkbar. Mit dem Monatstiefstwert von +2,3°C (Tmin 5cm = +0,6°C) wurde es für manche Pflanzen empfindlich kühl, zumal viele umliegende stadtferne Stationen sogar Bodenfrost meldeten (z.B. -1,5°C in DD-Hosterwitz; Quelle: DWD).
Die Folgetage blieb es meist bedeckt, bei Tageswerten unter 18°C, regnete es gelegentlich geringe Mengen (21. 0,6 mm, 23. 0,2 mm).
Ab dem 24. wurde das noch immer bestehende Skandinavienhoch wieder wetterwirksamer. Dies bedeutete wieder steigende Temperaturen (> 20°C) und Trockenheit, jedoch zunächst bei meist starker Bewölkung oder hochnebelartigen Dunst. Ab dem 25. verschärften sich die Luftdruckgegensätze über Ostdeutschland und bei einem kräftige auffrischenden Nordostwind (im Mittel 3 - 4 Bft) wurde die anhaltende Trockenheit auch hier im Elbtal zum Thema.
Die gegen Ende des Monats bestehende Luftmassengrenze (LMG), welche trocken-kühle Luft im Nordosten von der heißen Luftmasse im Südwesten trennte, kam täglich weiter gen Dresden voran. Ab dem 29. wurde auch das Elbtal von der sommerlichen Hitze erfasst. Bei stark nachlassendem Ostwind wurde am 30. der erste heiße Tag des Jahres verzeichnet (Tmax = 31,3°C). In der schwülen Luft (Taupunkt +19,6°C) entstanden die ersten Hitzegewitter. Am Abend des 31. entlud sich ein kräftiges Gewitter mit Zentrum über DD-Striesen/Blasewitz. An der hiesigen Station wurden innerhalb von 9 min 16 mm Niederschlag gemessen (18:50 - 19:55 Uhr = 23,0 mm). Die eingelagerten Hagelkörner erreichten dabei 2 - 3 cm Durchmesser und richteten dabei zum Teil erheblichen Schaden an Fahrzeugen und Pflanzen an.
Der Mai 2008 war mit einer Monatstemperatur von +15,0°C rund 1,6 K zu warm (im Vergleich zur Referenzepoche 1961 -1990). Es wurden 5 Sommertage (Tmax > 25°C) und 2 heiße Tage beobachtet (durchschnittlich 5/0,5). An 10 Tagen fielen nur 37,0 mm* Niederschlag. Die Gesamtmenge entspricht ca. 56 % des Mittelwertes von 61 mm. Die Besonnung erreichte mit 264 h ca. 132% der Durchschnittsdauer. Der Wind war i.a. schwach unterwegs und erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft). Die größte Windböe wurde während des Gewitters vom 31. mit 53,1 km/h beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.05. 6:30 UTC - 01.06. 6:30 UTC = 37,0 mm !
Statistik oder Diagramm 05/08 (PDF)