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Witterungsrückblick April 2015

Das ins Baltikum abziehende Sturmtief "Niklas" sorgte auch am Monatsanfang noch für kräftigen Wind mit Windspitzen von 58 km/h (Bft 6). Auf dessen Rückseite strömte Meereskaltluft nach Sachsen, so dass die mitunter kräftigen Schauer bis ins Elbtal mit Schnee vermischt waren. Und so verwundert es kaum, dass kurz vor dem Osterfest 2015 die sächsischen Hochlagen einen kräftigen Neuschneezuwachs erhielten. Das 877 m hochgelegene osterzgebirgische Zinnwald meldete am Karfreitag (3.) eine Schneehöhe von 36 cm (Quelle: DWD) und auch am höchsten sächsischen Gipfel, dem Fichtelberg (1215 m) wurden wieder einige Skilifte in Betrieb genommen (SH 92 cm). 

Infolge des Hoch's "Ostra" über Großbritannien ließen ab dem 3. Wind und Niederschlag nach, jedoch führten größere Auflockerungen nachts verbreitet zu Frost und tagsüber wurden Tagesmaxima von lediglich 7 - 9°C erreicht. 

Nach Ostern wanderte das bis dahin wetterbestimmende Hoch "Ostra" gen Südpolen, womit in der Folge ein deutlicher Temperaturanstieg auf Tagesmaxima > 20°C verbunden war (Tmax11. +21,9°C). Nach 4 sonnenscheinreichen Tagen erreichte am 12. die wenig wetterwirksame Kaltfront des Ex-Islandtiefs "Roland" den sächsischen Raum. Nach dem noch immer sonnigen, aber deutlich kühleren und windigeren 12.April (Tmax +16,3°C, 10,5 Sonnenstunden, Vmax 53 km/h) brachte ein kurzer Schauer am Morgen des 13. 0,4 mm Regen.

Vom 15. bis zum 25.April befand sich Sachsen zwischen hohem Luftdruck über den Alpen und tiefen Luftdruck im Raum Dänemark. Dies führte bei uns zu einem sonnigen und trockenen, aber recht unterschiedlich temperierten Witterungsabschnitt, bei den die Tageshöchstwerte zwischen +10,2°C (18.) und +23,4°C (15.) schwankten.     

Um den 26. gelangten mit einem Biskayatief kurzzeitig subtropische Luftmassen Mitteldeutschland, in dessen Folge am 27. der Monatshöchstwert von 24,8°C erreicht wurde. Mit dem Durchschwenken der Kaltfront des damit verbundenen Tiefs "Waldemar" kam es am Abend des 27. zu kräftigen Gewittern. Der so dringend benötigte Regen fiel jedoch in so kurzer Zeit (29 mm in 4h), dass es auf den ausgedörrten Böden hauptsächlich die Krume davon spülte. Auch rein thermisch gesehen, darf der Wetterwechsel als extrem bezeichnet werden: Erreichte am Nachmittag des 27. das Quecksilber noch fast sommerliche Werte, so mischte sich kein 24 h später, bei +2°C, Schnee unter den Dauerregen. Wie sooft bei konvektiven Niederschlägen war auch die Mengenverteilung im Dresdner Stadtgebiet höchst unterschiedlich. Während sich im Dresdner Süden und Westen zwischen 29 - 32 mm ergossen (Quelle: Stadtentwässerung Dresden), erreichte der Spitzenreiter in Dresden-Bühlau 46 mm (Quelle: privat) - aber auch die hiesige Station konnte mit 45,8mm für diesen 22-stündigen Zeitraum gut mithalten.          

Die letzten zwei Tage des Monats blieben zwar wieder vorwiegend sonnig und trocken, doch mit 15 - 17°C Tagesmaximum und bodenfrostigen -0,7°C für Ende April auf recht bescheidenen thermischen Niveau.    

Der April 2015 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +9,1°C rund 0,6 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 12 Bodenfrosttage und 6 Tage mit Luftfrost beobachtet. An 11 Tagen fielen 60,0 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge liegt damit 22% über dem Mittelwert von 49 mm. Die Sonne schien auf den Monat summiert sehr überdurchschnittlich - 210 Sonnenstunden entsprechen ca. 141% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2 (Bft) und kam zumeist aus südwestlicher Richtung. Die größte Windböe wurde am 01. mit 58 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.04. 6:00 UTC - 01.05. 6:00 UTC = 65,6 mm !

Statistik 04/15 Diagramm 04/15 (PDF), Kurztabelle 04/2015 (PDF)