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Witterungsrückblick April 2014

In der Tradition der meisten Aprilmonate des 21. Jahrhunderts war auch der aktuelle April deutlich zu warm und trocken.  

Der April startete furios. In einer antizyklonalen Südlage wurde sehr warme Mittelmeerluft adverhiert, so dass das Quecksilber bereits am 3. auf den Tages- und Monatshöchstwert von 23,2°C stieg. Doch bereits in der Nacht zum 5. entstand über dem Osten des Freistaates ein Niederschlagsgebiet, dessen Dresdner Ableger insbesondere an der hiesigen Station zu kräftigen Niederschlägen führte. Fielen über das Stadtgebiet verteilt zwischen 4 - 6 mm Regen, so lag die Niederschlagsspende in einem Streifen vom Waldschlösschen bis zum Blauen Wunder bei bis zu 12,8 mm Regen auf den Quadratmeter. Bereits am Abend des 5. lockerte die Wolkendecke auf und mit einer erneut südwestlichen Strömung wurden für drei Tage wieder warme und trockene Luftmassen herangeführt.

Am 8. kam es wieder zu einem Wetterumschwung: kräftiger West-Nordwestwind führte für zwei Tage kühle maritime Luftmassen nach Sachsen. In Lagen oberhalb von 800 m gingen die vergleichsweise geringen Niederschläge wieder in Schnee über. Dabei schien nur selten die Sonne. Unter Zwischenhocheinfluss wurde es bereits am 11. wieder sonniger - zum Preis deutlicher kühlerer Nächte, welche sich zumindest hier im Elbtal auf Bodenfrost beschränkten.

Zur Monatsmitte verstärkte sich ein Hoch über Mitteleuropa, das an seiner Ostflanke kühle Luftmassen nach Sachsen führte. Dabei sanken die nächtlichen Tiefstwerte verbreitet unter die Frostgrenze. Insbesondere in den Kältelöchern der Lausitz wie Bad Muskau und Förstgen (OT Mücka) wurde es mit Tmin -3,5°C resp. -3,3°C nochmals empfindlich kalt (Quelle: DWD / privat). Obwohl die Kirschblüte zu diesem Zeitpunkt in vollem Gange war, sind dem Autor keine übermäßigen Frostschäden bekannt. Hier im Elbtal wurden derartige Tiefstwerte allenthalben am Boden gemessen.

Im Übergang zu einer zyklonalen Nordostlage (NEZ) zog am 18.04. ein kompaktes Niederschlagsgebiet von Nordwest nach Südost und brachte unserem Raum zwischen 5 - 6 mm Regen, der in den Hochlagen des Erzgebirges teilweise als Schnee fiel. Da die Erwärmung auch über Fennoskandien deutliche Fortschritte gemacht hatte, führten die Luftmassen von dort sogar zu einer Erwärmung von Mitteleuropa, so dass die Tageswerte wieder angenehme 20°C erreichten.

Am 22. entwickelten sich vornehmlich über Brandenburg, dem ostsächsischen Raum und dem Erzgebirge kräftige konvektive Schauer und Gewitter, die teils als Hagel niedergingen. An der privaten Wetterstation Förstgen (OT Mücka) fielen innerhalb von 90 min immerhin 18,2 mm Niederschlag. Die DWD-Station Görlitz meldete am selben Tag sogar 22,9 mm Niederschlag, während der Dresdner Raum nur an der Klotzscher Wetterwarte 2,5 mm Regen "abpasste". 

Mitte der letzten Monatsdekade wurden infolge eines Tiefs über den Britischen Inseln wieder wärmere Luft aus Südwesteuropa herangeführt. Gleichzeitig "sickerten" bodennah feuchte Luftmassen aus Osten ein, so dass sich Schauer und Gewitter bildeten, die erneut hauptsächlich den Lausitzer Bereich trafen. An der hiesigen Station in Dresden-Loschwitz blieb man wie so oft nur "Zaungast"...!

Die letzten Tage des Aprils blieben trocken bei wechselnder Bewölkung, schwachem Nordostwind und recht warmen 20 - 23°C.       

Der April 2014 lag mit einer Monatsmitteltemperatur von +11,6°C rund 3,1 K über dem Mittelwert der Referenzepoche 1961 - 1990. 

Es wurden 1 Frost- und 4 Bodenfrostage beobachtet. An 11 Tagen fielen lediglich 32,6 mm* Niederschlag. Die Gesamtniederschlagsmenge entspricht damit 67% des Mittelwertes von 49 mm. Die Sonne schien auf den Monat aufaddiert überdurchschnittlich - 179 Sonnenstunden entsprechen ca. 123% der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 2-3 (Bft) und kam zumeist aus östlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 14. mit 60 km/h (Bft 7) beobachtet.. 

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.04. 6:00 UTC - 01.05. 6:00 UTC = 32,6 mm !

Statistik 04/14 Diagramm 04/14 (PDF), Kurztabelle 04/2014 (PDF)