Witterungsbericht März 2010
Mehr Kontraste kann ein Monat kaum bieten: März 2010 - Vom Winter in den Frühsommer ! Aber nun erst 'mal der Reihe nach !
Duplizität der Ereignisse: Wie schon am 1.März 2008 das Orkantief "Emma", so fegte auch dieses Jahr zum meteorologischen Frühlingsanfang ein Sturmtief namens "Xynthia" über Mitteldeutschland. Die Spitzenböen erreichten dabei beachtliche 76 km/h, hier in Loschwitz und max. 79 km/h an der Wetterwarte Klotzsche (DWD). Das ist volle Sturmstärke (Bft 9) und zum Glück hielten sich die Schäden diesmal in Grenzen, denn der Wind lies bereits gegen Mittag merklich nach. Bei sinkenden Temperaturen, gab es abends noch die letzten Schauer, bevor es nachts, bei kaum noch spürbarem Wind, sogar aufklarte. Am 2./3. war es wechselnd bewölkt, trocken und mit Tageshöchstwerten um die 6°C schon deutlich kühler als in der letzten Februarwoche, jedoch auch nur eine Art Zwischenstation zum "großen Winterfinale 2009/2010".
Mit einem Hoch "Isidor" über von den Britischen Inseln gelangte in der Nacht vom 3./4. arktische Kaltluft in unseren Raum. Die noch verhaltenen Schneeschauer verstärkten sich zum Abend, so das sich eine Schneedecke (SH 1-2 cm) ausbilden konnte. Bereits am 5. herrschte wieder Dauerfrost im Elbtal und in den Vormittagsstunden des 6. schneite es für 4 - 5 h derart intensiv, dass sich bei Werten um -5°C eine 8 cm hohe Schneedecke bildete. Nach dem Abklingen der Schneefälle lockerte es rasch auf und bei nur geringem Wind sanken die Temperaturen in der Nacht zum 7. erstmalig seit mehr als 20 Jahren in einer Märznacht wieder unter -10°C ! In den Morgenstunden zog dann Nebel mit einer Obergrenze von ca. 250 m NN auf, welcher sich erst gegen Mittag auflöste.
Nach dem trockenen 7. setzte am Vormittag des 8. erneut kräftiger Schneefall ein, der die Schneedecke weiter anwachsen ließ (SH 9 cm). In der darauf folgenden klaren Nacht sanken die Temperaturen auf den bemerkenswerten Monatstiefstwert von -11,8°C. Zur gleichen Zeit wurden in dem nur 50 km östlich von Dresden gelegenen Sohland/Spree -20.5°C gemessen (Quelle: DWD)! Die Folgetage sorgte eine Hochdruckbrücke von den Britischen Inseln bis ins Baltikum für trocken kaltes Spätwinterwetter. Erst die Niederschläge am 12., welche nur anfangs noch als Schnee fielen, läuteten so langsam das Ende der winterlichen Witterung ein. Häufiger Regen/Schneeregen und Wind machten der Schneedecke bis zum 14. den Garaus. Am gleichen Abend führte ein gewittriger Kaltfrontdurchgang zu einem Temperatursturz von +4°C auf 0°C und einer neuerlichen Ausbildung einer Schneedecke. Auch der 15. stand im Zeichen von häufigen Schnee- resp. Schneeregenschauern, welche sich in den späten Abendstunden verstärkten und von anfänglichem Schnee später in Regen übergingen.
Ab dem 16. stellt sich die Wetterlage komplett um. Fortan sorgte eine südwestliche Höhenströmung für markant milderes Wetter. Bereits am 18. stiegen die Tageshöchstwerte bei fast wolkenlosen Himmel auf +15,8°C, einen Tag später bereits auf +18,5°C, ... dass sind immerhin 30 K mehr als 10 Tage zuvor !!! Nach einer fast schon schwülwarmen ersten Tageshälfte des 21. (TP +11,6°C), sorgte dann ab 15:30 Uhr ein kräftiges Gewitter mit Starkregen für reichlich Feuchtigkeitsnachschub (11,2 mm).
Vom 22. bis 26. blieb es trocken bei wieder deutlich ansteigendem Temperaturniveau. Schon am 26. wurde erstmalig in 2010 die 20°C-Marke überschritten (Tmax +22,2°C). Jener Tag endet dann schon fast frühsommerlich mit einem kräftigen Gewitter mit hoher Blitzintensität - wobei das Zentrum des Gewitters wohl einmal mehr über dem Süden der Stadt lag.
Die Witterung der letzten Märztage war wechselhaft, bei deutlich gedämpften Temperaturen sowie hin und wieder Regen. Nur am 30. wurde es nochmals sehr mild (Tmax +20,4°C) und sonnig !
Der März 2010 lag mit einer Monatstemperatur von +4.7°C rund 0,5 K über dem Durchschnittswert der Referenzepoche 1961 - 1990. An 3 Tagen stiegen die Temperaturen nicht über 0°C und an 12 Tagen befand sich das Tagesminimum im Frostbereich (Ø 2 resp. 12). An 17 Tagen fielen 52,2 mm* Niederschlag davon rund 17 mm als Schnee. Die Niederschlagssumme entspricht damit 134% des Mittelwertes von 39 mm. An 12 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke von > 1 cm. Die höchste Schneedecke wurde am 8. mit 9 cm beobachtet. Die Sonne schien über dem Monat verteilt etwas überdurchschnittlich, 128 Sonnenstunden entsprechen ca. 120 % der Durchschnittsdauer. Der Wind erreichte im Mittel Windstärke 3 (Bft) und blies am Häufigsten aus westlichen südöstlichen Richtungen. Die größte Windböe wurde am 1. mit 75,6 km/h (Bft 9) beobachtet.
* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.03. 6:30 UTC - 01.04. 6:30 UTC = 52,2 mm !
Statistik 03/10 oder Diagramm 03/10 (PDF)