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Witterungsbericht Januar 2008

In der ersten Woche des Jahres blieb es zunächst winterlich. Am Rande des westrussischen Hochdruckgebietes "Evi" strömte mit einer Ost- bis südöstlichen Strömung kalte und trockene Festlandsluft nach Sachsen. Nur am Neujahrstag gab es noch geringen Schneeregen und später Schneegriesel. Vom 2. bis 5. erreichte das Quecksilber auch infolge eines sehr kräftigen SO-Wind (böhmischer Wind) kaum die 0°C-Marke. Dabei blieb es meist bedeckt, so dass auch nachts keine stärkere Auskühlung stattfinden konnte. 

So zum Beispiel auch am 4. Januar: Während es im Dresdner Elbtal bei überaus kräftigen SO-Wind nur wenig unter -2°C abkühlte, so meldete Görlitz, nur 100km östlich von uns, bei nur schwachem Wind einen Tiefstwert von -10.0°C ! 

Am 5. erreichten die ersten Tiefausläufer in abgeschwächter Form unsere Region ! Dabei kam es am Abend trotz Minusgrade zu leichtem Regen, welcher auf dem inzwischen 30 cm tiefgefrorenen Boden unmittelbar zu Eis "erstarrte". Am Sonntagmorgen (6.) regnete es erneut bei -2°C, doch gegen Mittag wurde aus dem Regen Schnee. Somit konnte sich die erste nennenswerte Schneedecke (3 cm) des Winters 2007/2008 im Dresdner Elbtal ausbilden. Die Freude darüber währte jedoch nur kurz, denn bereits in den Nachmittagsstunden regnete es erneut und zum Klimatermin um 7:30 UTC des nachfolgenden Tages (7.) konnten schon nur noch Schneereste beobachtet werden - es sollten bis Ende des Monats die Letzten bleiben !

Fortan bestimmte eine stramme westliche bis südwestliche Höhenströmung unser Wetter. Bis zur Monatsmitte blieb es wechselhaft und tagsüber mit +5 bis +8 °C auch relativ mild. Mit Ausnahme der Nacht vom 07./08. kühlte es jedoch täglich zumindest am Boden in den Frostbereich ab.

Diese Kaltluftreste hier im Osten Deutschlands wurden jedoch spätestens am 17. mit der bodennahen Winddrehung von SO auf SW beseitigt. Die Tageswerte stiegen verbreitet auf über +10°C und erreichten am 19. an der hiesigen Wetterstation ihren monatlichen Höchstwert mit +13,4°C ( Dresden-Hosterwitz, DWD +14,5°C)!  Am darauffolgenden Abend setzte dann kräftiger Regen ein und brachte innerhalb von 28h 32,2 mm Regen. 

Bei derart milden Temperaturen setzte sogar im oberen sächsischen Bergland Tauwetter ein. Zum Beispiel schmolz die Schneedecke in Zinnwald (877m) vom 18. bis 22. Januar von 42 cm auf 3 cm.

Auch in der letzten Monatsdekade vollzog sich keine Umstellung zu winterlichen Wetter. Die Ursache ist in der überaus aktive Tiefdrucktätigkeit auf dem nördlichen Atlantik zu suchen. Da sich schon seit geraumer Zeit ein Kältepol der Nordhalbkugel (< -40°C)  über der Labradorsee befindet, wird die Entstehung von neuen Tiefdruckgebieten immer wieder entfacht. Dies bedeutet für Mitteleuropa meist mildes, nasses und stürmisches Winterwetter. Tatsächlich war der diesjährige Januar überaus windig ! In den Windspitzen erreicht dieser jedoch zu keinem Zeitpunkt nur annährend die Werte des Vorjahresjanuars (2008 = 64,4 km/h vs. 2007 = 109,4 km/h), jedoch im Mittelwind steht er diesem kaum nach. Auch gab es letzten Januar wenigstens 5 Schneetage (max. 17 cm !), heuer gar keinen ! 

Der langanhaltende Regen vom 26./27. (27,4 mm in 18 h) war dann auch das letzte "meteorologische Highlight" dieses bis auf die ersten 6 Tage komplett unwinterlichen Januars 2008.

Der Januar 2008 war mit einer Monatstemperatur von +4,0°C  ganze 4,3 K wärmer als im Durchschnitt der Referenzepoche (1961 -1990). Es wurden 11 Frostage  (Tmin < 0°C) und 3 Eistage (Tmax < 0°C) beobachtet (durchschnittlich 21/9). Am Kältesten war es am 02.01. mit  Tmin 2m  -4.7°C. An 18 Tagen wurden hier in Dresden-Loschwitz 82.0 mm* Regen gemessen, das ist mehr als das Doppelte der Durchschnittsmenge.

* ...nach offizieller Berechnung (WMO) vom 01.01. 6:30 UTC - 01.02. 6:30 UTC = 82.0 mm !

Statistik 01/08 + Diagramm 01/08 (PDF)